Lisa Brennauer krönt WM mit Silber im Straßenrennen

Ponferrada · Abgehängt, fast gestürzt und am Ende doch Silber geholt: Lisa Brennauer hat ihre schier unglaubliche Erfolgsserie bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften im spanischen Ponferrada mit dem zweiten Platz im Straßenrennen fortgesetzt.

 Lisa Brennauer sicherte sich Silber bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften. Foto: Javier Lizon

Lisa Brennauer sicherte sich Silber bei den Straßenrad-Weltmeisterschaften. Foto: Javier Lizon

Foto: DPA

Nach ihren Siegen im Mannschafts- und Einzelzeitfahren musste sich die 26-jährige Allgäuerin nach 127,4 Kilometern im Sprint der Spitzengruppe nur der Französin Pauline Ferrand Prevot geschlagen geben. Platz drei ging an die Schwedin Emma Johansson.

"Das ist einfach meine Woche. Es war sehr knapp. Ich wusste nicht, ob ich Erste, Zweite, Dritte oder Vierte war", sagte Brennauer, und Bundestrainer Andre Korff lobte: "Das war eine starke Teamleistung. Wir waren immer im Bilde." Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) durfte damit am vorletzten Tag noch einmal Gold und Silber bejubeln. Denn im Straßenrennen der Junioren hatte sich zuvor Jonas Bokeloh (Langenhagen) den Titel geholt.

Die Entscheidung bei den Frauen hatte es in sich. Dabei schien Brennauer am letzten Anstieg bereits abgehängt. Eine Vierergruppe um Titelverteidigerin Marianne Vos war ausgerissen, doch die hochkarätig besetzte Gruppe war sich nicht einig, so dass Brennauers Teamkollegin Claudia Lichtenberg die Verfolger wieder heranführte. "Das Rennen hat Spaß gemacht. Wir waren ein tolles Team. Zum Schluss habe ich einfach den Kopf ausgeschaltet und nur noch getreten", sagte Lichtenberg.

Im Sprint wäre für Brennauer sogar der Sieg möglich gewesen. Weil die Sportsoldatin eingeklemmt war, musste sie den Sprint abbrechen, um einen Sturz zu vermeiden. Als sich dann doch noch eine Lücke auftat, sprintete sie genau da durch und verpasste nur um eine gute Reifenlänge den Sieg.

Exzellente Sprintfähigkeiten hatte zuvor auch Bokeloh bewiesen. Der 18-Jährige aus Langenhagen holte sich nach 127,4 Kilometern den Sieg im Massensprint vor dem Russen Alexander Kulikowski und dem Niederländer Peter Lenderink. "Das habe ich nicht erwartet, mein Ziel waren eigentlich die Top Ten", sagte Bokeloh, der bei der Suche nach einem neuen Team nun auf Angebote hofft: "Ich denke, dass es der Titel einfacher machen wird." Der Youngster wird im nächsten Jahr im U23-Bereich starten.

Für den BDR war es bereits der zweite WM-Titel bei den Junioren. Bokelohs Teamkollege Lennard Kämna hatte das Einzelzeitfahren gewonnen. Der gebürtige Frankfurter Bokeloh krönte mit seinem Erfolg ein starkes Jahr. Neben seinem deutschen Meistertitel hatte er auch das prestigeträchtige Junioren-Rennen "Rund um Köln" gewonnen.

Die Weltmeisterschaften in Spanien enden am Sonntag mit dem WM-Straßenrennen der Männer über 254,8 Kilometer. Dabei geht John Degenkolb als Kapitän des deutschen Teams ins Rennen. Allerdings steht hinter seiner Form noch ein Fragezeichen, nachdem er bis vor einer Woche wegen eines entzündeten Lymphknotens im Krankenhaus lag.

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