DFB-Pokal Kuntz: "Typisch, Frauen und Fußball" - Stimmen zur Auslosung

Hamburg · Das bevorstehende Halbfinale in München verleitete Vorstandschef Stefan Kuntz zu einem verbalen Ausrutscher. Der VfL Wolfsburg hält die Aufgabe in Dortmund für lösbar.

"Typisch. Frauen und Fußball", entfuhr es Kuntz im ARD-Flash-Interview mit gequälter Miene, als die mehrfache Paralympics-Siegerin Kirsten Bruhn dem FCK eine Partie beim übermächtigen FC Bayern zugelost hatte.

"Ein tolles Los", schob Kuntz als Kommentar hinterher, erinnerte aber politisch unkorrekt daran, dass in Bundestrainerin Silvia Neid ebenfalls eine Frau das schwere Leverkusen-Los gezogen hatte. Immerhin ist es schon jetzt ein Trost, dass der Coup von Leverkusen noch einmal mehr als 1,5 Millionen Euro in die nicht sonderlich üppig gefüllte Kasse des Tabellendritten der 2. Liga spülen wird.

4000 Lautern-Fans hatten zuvor in der BayArena immer wieder "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" skandiert. "Wir träumen vom Finale", ließ Ruben Yttergard Jenssen, Siegtorschütze im Spiel gegen Leverkusen, wissen. Doch Kuntz wusste: Die Reise in die Hauptstadt zum Endspiel am 17. Mai und eine mögliche Qualifikation für die Europa League sind extrem unwahrscheinlich. Denn im Halbfinale am 15. oder 16. April warten nun die Bayern.

FCK-Coach Kosta Runjaic indes machte eines klar: Die "Bonus-Spiele" im Pokal sind kein Alltag. Priorität hat allein die Erstliga-Rückkehr. "Den Spagat müssen wir hinkriegen", sagte Kuntz vor der kommenden Zweitliga-Aufgabe bei Erzgebirge Aue am Montag. Aber, so hielt Kuntz es fest: "Wir haben Bundesliga-Charakter gezeigt." Sogar Matthias Sammer warnte: "Man muss vor dem FCK auf der Hut sein", sagte der Bayern-Sportvorstand in der ARD.

VfL Wolfsburg tritt im Halbfinale zuversichtlich in Dortmund an

Beim VfL Wolfsburg wuchs indes nach der Halbfinal-Auslosung die Hoffnung auf den zweiten Einzug ins DFB-Pokalfinale nach 1995. "Wir haben gehofft, dass wir im Halbfinale nicht wieder gegen die Bayern antreten müssen - das ist so eingetroffen", sagte Manager Klaus Allofs. "Ein Heimspiel wäre uns lieber gewesen. Aber die letzten Spiele gegen den BVB haben gezeigt, dass wir nicht chancenlos sind."

Noch zuversichtlicher kommentierte Trainer Dieter Hecking das Los. "80.000 Zuschauer und eine Riesenstimmung - das wird ein weiteres Highlight in dieser Saison".

Ähnlich dürften auch die Dortmunder die kommende Aufgabe im Halbfinale bewerten, bei dem sie im heimischen Stadion antreten werden. Bereits nach dem Sieg gegen Eintracht Frankfurt am Dienstag, machte Kapitän Sebastian Kehl klar: "Wir wollen unbedingt nach Berlin. Da gibt es einen Titel zu holen."

Dass er eine besondere Motivation verspüre, den letzten Schritt ins Finale des DFB-Pokals zu machen, stellte Nuri Sahin klar: Ich selbst war noch nicht in Berlin. "Die Jungs prahlen immer mit dem Pokal, jetzt will ich ihn endlich auch gewinnen."

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