Kugelstoßmeister Storl: zweiter Stern, vierter Titel

Karlsruhe · Zwei Sterne, vier Titel. Vor seinem sportlichen Comeback postete David Storl voller Stolz auf Facebook ein Foto seiner Schulterklappen: "Lange dafür gearbeitet und endlich geschafft! Heute wurde ich zum Polizeimeister ernannt."

 Kugelstoßer David Storl gewann in Karlsruhe. Foto: Uli Deck

Kugelstoßer David Storl gewann in Karlsruhe. Foto: Uli Deck

Foto: DPA

Einen Tag nach seiner Beförderung und 156 Tage nach seiner Knie-Operation stand der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister in Karlsruhe wieder im Ring. Bei den deutschen Hallen-Leichtathletik-Meisterschaften gewann der Leipziger zum vierten Mal. Ohne Schmerzmittel geht es aber noch nicht.

"Nach so einer langen Pause muss man erst mal wieder die Technik finden. Aber fünf gültige Versuche und der letzte mit 21,26 - ich bin total zufrieden", sagte Storl. So eine Weite hat noch keiner seiner europäischen Konkurrenten in diesem Winter vorzuweisen. So hat der 24-Jährige mit der persönlichen Bestmarke von 21,88 Meter gleich mal die Favoritenrolle für die EM vom 6. bis 8. März in Prag übernommen und kann dort sein erstes internationales Gold unterm Hallen-Dach holen. "Ich denke nicht, dass das hier das Ende der Fahnenstange war", kommentierte er seine Weite gewohnt gelassen.

Auch beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) registrierte man das gelungene Comeback Storls mit großer Erleichterung. Chef-Bundestrainer Idriss Gonschinska lobte zwar erstmal die Sprinter nach einem packenden 60-Meter-Finale mit Sieger Christian Blum. "Aber die Leistung des Tages", betonte er, "das ist David Storl." Seine Konstanz gleich im ersten Wettkampf und die Siegesweite, "das zeigt, dass er ein außergewöhnlicher Athlet ist." Jedenfalls gilt Storl derzeit und auch langfristig als größter Medaillengarant des Verbandes.

Nach der EM will und muss der Olympia-Zweite erst mal wieder etwas langsamer treten. Er leidet immer noch unter Schmerzen am operierten Knie. "Nach den Trainingsbelastungen ist es schlimmer geworden", räumte er ein. Seit November arbeitet er wieder an den Kraftmaschinen, seit zwei Wochen stößt er wieder mit der Kugel.

"Wir riskieren nichts", hatte sein Trainer Sven Lang bereits vor den Titelkämpfen in Karlsruhe betont. Die Hallen-EM sei "nicht das Hauptziel in dieser Saison." Ende August will Storl, der im November vom LAC Chemnitz zum SC DHfK Leipzig gewechselt war, in Peking sein WM-Gold verteidigen. Nach den abgeschlossenen Prüfungen zum Polizeimeister hat er jetzt "das ganze Jahr Zeit zum Trainieren". Wobei: Im Herbst will er ein Studium des Sportmanagements beginnen. Zwei Sterne auf den Schulterklappen, zwei WM- und EM-Goldmedaillen und vier deutsche Hallen-Titel sind ihm nicht genug.

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