Kombinierer Eric Frenzel ist "Champion des Jahres"

Soma Bay · Eric Frenzel hat schon vieles gewonnen, aber noch keinen Titel bei über 30 Grad Celsius. In der schönsten Bucht Ägyptens in Soma Bay wählten ihn die Medaillengewinner von Olympischen Spielen, Paralympics, Welt- und Europameisterschaften zum "Champion des Jahres".

 Der Nordische Kombinierer Eric Frenzel ist der "Champion des Jahres". Foto: Frank May

Der Nordische Kombinierer Eric Frenzel ist der "Champion des Jahres". Foto: Frank May

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Damit würdigten sie die seit Jahren anhaltende Erfolgsserie des Nordischen Kombinierten aus Oberwiesenthal, der diese in Sotschi mit dem Olympiasieg krönte. Noch nie zuvor hatte Frenzel bei einer Sportlerwahl gewonnen, musste sich zumeist mit Platz zwei abfinden.

Der Sachse, der mittlerweile im oberpfälzischen Flossenbürg wohnt, gilt als Ausnahmetalent. Mit 25 Jahren hat er alles gewonnen, was man als Sportler gewinnen kann. Er ist Olympiasieger, zweimaliger Weltmeister, zweimaliger Weltcup-Gesamtsieger und auch der erste Triple-Gewinner, einer neuen Wettkampfform, die im vergangenen Winter ihre Premiere feierte und die auch erstmals ein ordentliches Preisgeld an die nicht auf Rosen gebetteten Kombinierer ausschüttet.

Satt an Erfolgen ist der frischverheiratete Familienvater deshalb noch lange nicht. "Wenn du denkst, dass du etwas bist, hast du aufgehört, etwas zu werden", lautet sein Lebensmotto. Dieses versucht Frenzel konsequent seit Beginn seiner Laufbahn umzusetzen. Und deshalb erlebte er bereits als 18-Jähriger 2007 in Sapporo seine ersten Weltmeisterschaften bei den Erwachsenen.

Cheftrainer Hermann Weinbuch hatte schon frühzeitig das Talent entdeckt und förderte es in Zusammenarbeit mit Frenzels Heimtrainern kontinuierlich. Und sie trafen dabei auf einen äußerst willigen Charakter. Frenzels Anspruch, der beste Kombinierer der Welt zu sein und es zu bleiben, machen vieles leichter.

Was nicht heißt, dass der Student des Wirtschaftsingenieurwesens nicht auch seinen eigenen Kopf hat. "Wir diskutieren viel und manchmal muss man auch ein Machtwort sprechen", beschrieb Weinbuch vor Sotschi seinen Vorzeigeschützling. Denn Frenzel schießt im Übereifer auch mal über das Ziel hinaus, muss besonders im Training gebremst werden. Und so bekam er auch für den Champions-Club kein besonderes Trainingsprogramm verordnet, sondern die Aufgabe: Körper und Geist zu erholen.

Nach dem einwöchigen Urlaub geht es dann in die Vollen. Die unmittelbare Saisonvorbereitung wird dem Champion alles abverlangen. Wo er zu Beginn des Winters stehen wird, kann Frenzel nicht voraussagen. Sein Ziel aber formuliert er klar: Bei der WM in Falun soll die Erfolgsserie fortgesetzt werden. Dann wieder möglichst bei unter winterlichen Temperaturen um null Grad.

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