Große Schweizer Töne vor Quali-Endspurt

Berlin · Mit ungewöhnlich breiter Brust geht die Schweiz in den Endspurt der EM-Qualifikation, der für Österreich und England zum lockeren Auslaufen verkommen könnte.

 Für Granit Xhaka zählt die Schweizer Nationalmannschaft zu den "Besten der Welt". Foto: Laurent Gillieron

Für Granit Xhaka zählt die Schweizer Nationalmannschaft zu den "Besten der Welt". Foto: Laurent Gillieron

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Vor dem möglicherweise entscheidenden Duell am Freitag gegen Außenseiter San Marino zählt Mittelfeldspieler Granit Xhaka die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft zu den "Besten der Welt". "Oder sagen wir: zu den Besten Europas", sagte der Kapitän von Borussia Mönchengladbach der "Neuen Zürcher Zeitung". "Aus meiner Sicht muss die Schweiz an der EM und an der WM immer dabei sein."

Hinter den bereits als Gruppensieger feststehenden Engländern befindet sich die Schweiz in der Pole-Position um den zweiten Platz der Gruppe E. Vier Punkte aus den letzten beiden Spielen genügen dem Team von Trainer Vladimir Petkovi\x{0107}, der neben Xhaka zehn weitere Bundesliga-Profis nominiert hat. Als Tabellendritter mit drei Punkten Rückstand hofft Slowenien auf einen Ausrutscher der "Nati" - muss aber gegen Litauen selbst erst mal gewinnen. Ohne Bayer Leverkusens Kevin Kampl. Warum, erklärte er selbst: "Einmal gefoult, einmal gemeckert, zweimal Gelb, ich bin gesperrt."

Wie die Engländer steht überraschend auch Österreich bereits als Sieger der Gruppe G fest. Und ausgerechnet ein Schweizer ist der Vater es Erfolgs. Nun wollen Österreichs Verbandsbosse unbedingt mit Erfolgscoach Marcel Koller verlängern. Der aber lässt sich Zeit. Borussia Mönchengladbach soll Interesse an dem 54-Jährigen haben.

Ungeachtet der Spekulationen um seinen Coach warnt Mittelfeldakteur David Alaba angesichts der bisher starken Leistungen vor Hochmut. "Es ist für uns sicher besser, die Kirche weiter im Dorf zu lassen", sagte der Spieler von Bayern München vor der Partie in Montenegro. Wie Russland und Schweden machen sich die Montenegriner noch Hoffnungen auf die EM. Dazu müssten sie gegen Alaba und Co. gewinnen - und auf peinliche Niederlagen von Schweden und Russland hoffen.

Denn die Skandinavier um Superstar Zlatan Ibrahimovi\x{0107} treten beim Vorletzten Liechtenstein an, Russland spielt bei Fußball-Zwerg Moldau. "Es kommt in diesem Spiel nicht darauf an, besonders viele Tore zu schießen, sondern zu gewinnen", erklärte Ibrahimovi\x{0107}. "Ob 1:0, 4:0, 5:0, alles wäre letztlich das gleiche Ergebnis für uns." Als Tabellenzweiter mit zwei Punkten Vorsprung auf Schweden haben die Russen allerdings die besseren Karten. Im dritten Spiel unter Neu-Coach Leonid Slutski soll der dritte Sieg her.

Auch Europameister Spanien steht vor einer Pflichtaufgabe. Mit einem Sieg gegen Luxemburg hätte die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque ihren Platz bei der Endrunde in Frankreich im kommenden Jahr sicher. Offensivspieler Cesc Fabregas könnte gegen den Underdog zu seinem 100. Spiel für die spanische Auswahl kommen. "Ich hoffe, dass es eher früher als später dazu kommt", sagte der Mann vom FC Chelsea.

Hinter den Spaniern lauern die Slowaken, die Historisches schaffen können: ein Dreier gegen Weißrussland würde die erstmalige Qualifikation der Slowakei für eine Europameisterschaft bedeuten. Und sogar für die Ukraine könnte es in der Gruppe C noch ein Happy End geben, selbst wenn sie auf dem dritten Platz bleiben sollte. Denn neben den Erst- und Zweitplatzierten aller sieben Quali-Gruppen hat auch der beste Dritte sein Ticket für die Endrunde sicher. Und da hat keiner derzeit mehr Punkte als die Ukrainer (16).

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