Boris Becker applaudiert in Melbourne starkem Djokovic

Melbourne · Boris Becker zeigte auf der Tribüne seine berühmte Faust und applaudierte energisch. Seinem Schützling Novak Djokovic gelang beim Stand von 3:3 im ersten Satz gegen den luxemburgischen Linkshänder Gilles Muller ein eleganter Lob zum 30:0 - Becker quittierte das wohlwollend.

 Boris Becker beim Match seines Schützlings Novak Djokovic. Foto: Julian Smith

Boris Becker beim Match seines Schützlings Novak Djokovic. Foto: Julian Smith

Foto: DPA

Bei fast schon kühlen 15 Grad in Melbourne konnte sich der prominente Coach des Weltranglisten-Ersten in seiner blauen Trainingsjacke anschließend entspannt zurücklehnen und das Geschehen in der Rod-Laver-Arena gelassen beobachten.

Auch wenn sich die Nummer 42 der Tennis-Welt aus dem luxemburgischen Leudelange in manchen Momenten als unbequemer Gegner erwies, setzte sich der viermalige Australian-Open-Champion Djokovic am Ende souverän in 2:08 Stunden mit 6:4, 7:5, 7:5 durch. Ohne Satzverlust erreichte der 27 Jahre alte Serbe sein 23. Grand-Slam-Viertelfinale in Serie und ist in der Form auch erster Anwärter auf den Titel.

"Ich habe noch keinen Satz abgeben und fühle mich ganz gut auf dem Platz. Das ist ermutigend", sagte Djokovic, als er nur wenige Minuten nach dem letzten Match der Night Session zur Überraschung der Medienvertreter schon zur Pressekonferenz erschien. "Ihr wollt nach Hause, ich will nach Hause, deshalb bin ich schon da", scherzte er.

Das Siegerinterview mit dem früheren Melbourne-Champion Jim Courier eröffnete er mit den Worten: "Es ist gleich Mitternacht. Bevor ich antworte, wünsche ich noch einen schönen Australia Day. Danke, dass ihr gekommen seid". Nach den Raketen und Böllern zum Nationalfeiertag brannte Djokovic zwar kein spielerisches Feuerwerk ab, kontrollierte das Geschehen gegen den 31-jährigen Luxemburger aber zu jeder Zeit.

Auch ein leicht blutender Zeigefinger nach einem Sturz auf den blauen Betonboden störte den Vater eines Sohnes nicht weiter. Nach kurzer Behandlungspause spielte Djokovic ohne Schwierigkeiten weiter. Im Kampf um den Einzug in die Vorschlussrunde trifft er am Mittwoch auf den an Nummer acht gesetzten Milos Raonic. Titelverteidiger Stan Wawrinka bekommt es mit dem US-Open-Finalisten Kei Nishikori zu tun.

In der Damen-Konkurrenz stehen erstmals seit Wimbledon 2010 wieder beide Williams-Schwestern im Viertelfinale eines der vier wichtigsten Turniere. Die fünfmalige Australian-Open-Gewinnerin und 18-malige Major-Siegerin Serena setzte sich gegen die Spanierin Garbine Muguruza 2:6, 6:3, 6:2 durch und trifft jetzt auf die Slowakin Dominika Cibulkova. Venus bezwang die an Nummer sechs gesetzte Polin Agnieszka Radwanska 6:3, 2:6, 6:1. Die 34-Jährige spielt nun gegen ihre 15 Jahre jüngere amerikanische Landsfrau Madison Keys.

"Es ist eine großartige Chance für mich, ich versuche, das Beste draus zu machen", sagte die von der ehemaligen Weltklasse-Spielerin Lindsay Davenport trainierte 19-Jährige nach dem 6:2, 6:4-Sieg gegen ihre gute Freundin Madison Brengle und erzählte vor dem ersten Grand-Slam-Viertelfinale ihrer Karriere offenherzig: "Meine Mama hat mir vorher geschrieben: "Denk dran, es ist dein letztes Turnier als Teenager." Es läuft gut und ich hoffe, es geht weiter." Sollten Serena und Venus gewinnen, käme es im Halbfinale zum direkten Duell.

Nach dem enttäuschenden deutschen Abschneiden im Einzel sorgten Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld wenigstens im Doppel für eine erfreuliche Überraschung. Das Fed-Cup-Duo setzte sich gegen die top-gesetzten Titelverteidigerinnen Sara Errani und Roberta Vinci aus Italien mit 6:3, 4:6, 7:5 durch und stehen zum zweiten Mal nach Wimbledon 2014 gemeinsam in einem Grand-Slam-Viertelfinale.

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