Frühes WM-Aus für Boll im Doppel mit Ma Long

Suzhou · Das Traumduo Timo Boll/Ma Long hat bei der Tischtennis-WM in China einen Alptraum erlebt. Die ungewöhnliche deutsch-chinesische Kombination scheiterte in Suzhou bereits in der 2. Runde.

 Timo Boll und Ma Long schaffen es nicht ins Finale. Foto: Rolex Dela Pena

Timo Boll und Ma Long schaffen es nicht ins Finale. Foto: Rolex Dela Pena

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Trotz einer 2:0-Führung verloren die Mitfavoriten mit 2:4-Sätzen gegen das chinesische Spitzendoppel Xu Xin/Zhang Jike. Die Niederlage in einem vorweggenommenen Finale beendete vorerst die Ambitionen des Rekord-Europameisters auf den ersten WM-Titel in seiner langen Karriere.

"Die Enttäuschung ist schon da. Wir haben eine große Chance verpasst", haderte der 34-jährige Boll. "Vorwürfe kann ich mir aber nicht machen. Auf der anderen Seite standen immerhin zwei Weltmeister." Das von Bundestrainer Jörg Roßkopf betreute Duo Boll/Ma Long legte vor rund 4500 Zuschauern in der überraschend nicht vollen Halle stark los. Vor allem der flinke Boll imponierte mit schnellen Kontern, die auch die chinesischen Fans begeisterten.

Die Sympathien auf den Rängen waren geteilt. Die Fans bejubelten die spektakulären Ballwechsel. Davon gab es viele, dazwischen schlichen sich aber auch immer wieder Fehler ein. Xu Xin und Zhang Jike, Nummer zwei und drei in der Welt, änderten nach dem 0:2-Rückstand ihre Taktik. "Sie haben mich anders angespielt. Dadurch sahen Ma und ich nicht mehr so gut aus", erläuterte Boll. "In deren Topspins steckt schon mehr Saft als bei meinem Erstrundengegner", fügte er hinzu.

"Das war ein Match in zwei Phasen. Zhang Jike hat im zweiten Teil mit seinen starken Rückschlägen für die Wende gesorgt. Der sechste Satz, als Timo und Ma Long nach einer Auszeit zurückkamen, hatte die beste Qualität", urteilte der frühere Bundestrainer und künftige DTTB-Sportdirektor Richard Prause. Er hatte zuvor als Coach beim Einzel von Patrick Franziska ausgeholfen.

"Ma Long und ich können uns jetzt ganz auf das Einzel konzentrieren, kündigte Boll an. Nach dem 4:0-Aufgalopp gegen den Spanier Carlos Machado trifft er am Mittwoch in der zweiten Runde auf den Polen Jakub Dyjas. Die Zimmerkollegen Steffen Mengel und Patrick Franziska stehen sich in einem deutschen Duell gegenüber. Bastian Steger und Europameister Dimitrij Ovtcharov wollen auch im WM-Turnier bleiben.

Von fünf DTTB-Damen scheiterte nur Kristin Silbereisen vorzeitig. Trotz einer couragierten Leistung unterlag sie mit 1:4 gegen Mu Zi aus China. "Das war sehr ärgerlich. Im offenen Spiel habe ich keine Nachteile für mich gesehen", haderte die Berlinerin. Zwei Damen-Doppel sowie Steffen Mengel/Petrissa Solja im Mixed stehen bereits im Achtelfinale. Dort fordern sie die Hongkong-Chinesen Jiang Tianyi/Lee Ho Ching heraus. "Das ist noch einmal eine andere Hausnummer, aber auch da haben wir Chancen", sagte Mengel.

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