Freund in guter Frühform: Teamsieg und Einzel-Dritter

Klingenthal · Zum Traumstart in die Saison hat es für Severin Freund nicht ganz gereicht. Doch auch mit Platz drei konnte der Skisprung-Weltmeister zum Auftakt des Weltcup-Winters sehr gut leben.

 Auf dem Podest: Peter Prevc (l-r), Daniel-André Tande und Severin Freund. Foto: Jan Woitas

Auf dem Podest: Peter Prevc (l-r), Daniel-André Tande und Severin Freund. Foto: Jan Woitas

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24 Stunden nach dem Erfolg mit dem Team flog der 27-Jährige in Klingenthal zum 42. Mal auf das Podest und genoss die Zeremonie an der Seite von Überraschungssieger Daniel Andre Tande aus Norwegen und seinem Dauerrivalen Peter Prevc aus Slowenien.

"Ich bin ziemlich zufrieden. Am Samstag war etwas mehr Fluss drin, aber heute waren die Verhältnisse schwieriger", sagte Freund. Nach Sprüngen auf 134 und 132 Meter lag der Bayer fast 20 Punkte hinter Tande, der mit 142 und 140,5 Metern zu seinem ersten Weltcupsieg flog.

Für Freund reichte es aber immerhin dazu, seinen Zimmerkumpel Richard Freitag um die Winzigkeit von 0,1 Punkten vom Podium zu verdrängen. "Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn wir beide auf dem Podium gestanden hätten. Ein schlechtes Gewissen muss ich deshalb aber nicht haben", sagte Freund.

"Das ist ja fast nichts. Am Ende war es knapp vorbei, aber trotzdem ein schöner Auftakt. Die Freude überwiegt", erklärte Freitag. Der Sachse, der im Sommer seine Technik umgestellt hat, unterstrich mit 132 und 141 Metern seine Ambitionen auf eine erfolgreiche Saison. "Ich bin noch lange nicht dort, wo ich hin will. Aber ich bin auf einem allgemein höheren Level, wo ich gute Wettkämpfe machen kann."

Das hervorragende deutsche Abschneiden komplettierte Team-Olympiasieger Andreas Wellinger, der mit 133 und 135,5 Metern Sechster wurde. "Wir sind voll im Kontakt zur Spitze und können aus eigener Kraft vorne mitmischen. Das ist ein wichtiges Zeichen und ein gutes Gefühl", bilanzierte Bundestrainer Werner Schuster. "Wir haben drei Leute auf Topniveau", stellte der sportliche Leiter Horst Hüttel zufrieden fest.

Allen voran Freund. Dessen hochklassiges Schanzen-Duell mit Prevc setzte sich schon zum Auftakt fort, nachdem beide am Ende der Vorsaison punktgleich waren. Freund hatte damals nur dank der größeren Anzahl von Einzelsiegen die Große Kristallkugel für den Weltcup-Gesamtsieg aus Planica nach Hause mitnehmen dürfen. Dieses Mal lag der Slowene nach Sprüngen auf 139 und 138 Meter vorne.

Am Vortag hatte jedoch Freund im Teamwettbewerb gemeinsam mit seinen Kollegen Freitag, Wellinger und Andreas Wank das bessere Ende für sich gehabt. "Das ist natürlich eine super Sache, so in die Saison zu starten. Nach der guten Vorbereitung war ich schon zuversichtlich. Die Jungs haben das eindrucksvoll nachgewiesen", lobte Bundestrainer Werner Schuster seine siegreichen Schützlinge.

Mit 1021,9 Punkten lagen die DSV-Adler mehr als 20 Zähler vor den Slowenen. "Für uns ist der Erfolg natürlich genial", befand der überzeugende Freitag. Noch besser war Freund, der mit 138 und 136 Metern seine tolle Frühform unterstrich. "Am Anfang ist es nie perfekt. Aber es war ein guter Wettkampf. Es macht natürlich Spaß, wenn es so losgeht. Man weiß ja vorher nicht, wo man steht", sagte der 27-Jährige.

Ein Sonderlob verdienten sich die Organisatoren. Nach der Absage der Qualifikation am Freitag präsentierte sich die Schanze in der Vogtland Arena bestens präpariert. "Der größte Sieg ist, dass überhaupt gesprungen wurde", erklärte Freitag. "Was hier geleistet wurde, ist echt der Hammer."

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