Fortuna entlässt Kramer - Funkel und Luhukay im Gespräch

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat die Geduld mit dem einstigen Hoffnungsträger Frank Kramer nach nur fünf Monaten verloren. Am Montag reagierte der Fußball-Zweitligist auf die anhaltende Talfahrt und trennte sich vom 43 Jahre alten Trainer.

 Frank Kramer und Düsseldorf haben sich getrennt. Foto: Bernd Thissen

Frank Kramer und Düsseldorf haben sich getrennt. Foto: Bernd Thissen

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"Wir haben die vergangenen Spiele analysiert. Es war erschreckend, wie wir manche Partien verloren haben", kommentierte Sportdirektor Rachid Azzouzi. "Es war die bisher schwerste Entscheidung, die ich in diesem Job treffen musste. Aber wir sind davon überzeugt, dass wir das Ding in dieser Konstellation nicht mehr drehen konnten."

Die bescheidene Bilanz von Kramer gab am Ende den Ausschlag: In 15 Ligaspielen hat der Fußball-Lehrer mit seiner Mannschaft lediglich 13 Punkte geholt. Nach nur drei gewonnenen Partien rangiert der Traditionsclub auf dem vorletzten Tabellenrang. Bis auf Weiteres wird der bisherige Co-Trainer Peter Hermann die Mannschaft als Übergangscoach betreuen.

Kramer hatte die Fortuna im Juli übernommen und sollte den Fußball-Zweitligisten mittelfristig wieder in die Bundesliga führen. Der Kader wurde im Sommer mit erstligaerfahrenen Spielern wie Didier Ya Konan, Karim Haggui oder Sercan Sararer verstärkt. Nicht zuletzt deshalb galt Düsseldorf als Aufstiegsaspirant. Die namhaften Neuzugänge konnten die in sie gesetzten Erwartungen jedoch größtenteils nicht erfüllen. Statt um den Aufstieg, kämpft die Fortuna nun gegen den Abstieg.

"Wir haben in einer kritischen Situation im Sinne des Vereins gehandelt.", sagte Paul Jäger. Der kommissarische Vereinsvorsitzende hatte nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Schlusslicht MSV Duisburg am vergangenen Spieltag noch über Kramer gesagt: "Ich gehe davon aus, dass er beim nächsten Spiel in Frankfurt auf der Bank sitzt."

Hermann, der wie Kramer erst im Sommer zur Fortuna kam, hat bereits Erfahrung mit dem Job als Übergangscoach. Für Bayer Leverkusen arbeitete er zwischen 1991 und 1996 dreimal als Interimstrainer. Als Dauerlösung für die Nachfolge Kramers werden in den Medien bereits zwei Namen gehandelt. So sollen Friedhelm Funkel und Jos Luhukay auf der Liste der Fortuna-Verantwortlichen stehen.

Azzouzi wollte diese Namen nicht kommentieren: "Der kurzfristige Erfolg ist das Wichtigste. Aber es kann auch durchaus jemand sein, der längerfristig bei uns arbeitet." Ob er eine schnelle Lösung anstrebt, ließ der Sportdirektor offen: "Da ist alles offen. Wir müssen zu 100 Prozent vom neuen Trainer überzeugt sein."

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