Ende der Ära Sabella: Argentininen bekommt neuen Trainer

Berlin · Alejandro Sabella wird beim Wiedersehen von Vizeweltmeister Argentinien mit Deutschland nicht mehr auf der Trainerbank sitzen. Der 59-Jährige hat nach fast zweieinhalbwöchigem Rätseln das Ende seiner Amtszeit erklärt.

 Alejandro Sabella übernahm die "Albiceleste" als Nationaltrainer im Sommer 2011. Foto: Marcus Brandt

Alejandro Sabella übernahm die "Albiceleste" als Nationaltrainer im Sommer 2011. Foto: Marcus Brandt

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Verbandspräsident Julio Grondona habe bestätigt, dass Sabella aufhört, schrieb die Zeitung "La Nacion" und zitierte den langjährigen argentinischen Fußball-Verbandschef: "Es tut mir leid, dass Trainer Alejandro Sabella geht, denn die AFA hätte sich gewünscht, dass er in seinem Amt weitermacht."

Nach drei Jahren ist die Ära von Sabella aber offensichtlich schon wieder vorbei. Er übernahm die "Albiceleste" im Sommer 2011 nach dem vorzeitigen Aus bei der Copa América von Sergio Batista und baute mit dem Ziel WM-Titel eine Mannschaft um Superstar Messi auf. In Brasilien wurde Sabella mit seinem Team erst im Finale in Rio de Janeiro von Deutschland durch das 0:1 nach Verlängerung gestoppt.

Schon vor dem Endspiel erklärte Sabellas Berater, die Amtszeit des 59-Jährigen sei beendet. Sabella will sich noch selbst auf dem Verbandsgelände in Ezeiza bei einer Pressekonferenz zu seiner Entscheidung äußern.

In den vergangenen Wochen wurden Atlético Madrids Erfolgscoach Diego Simeone oder José Pekerman, der Argentinien schon einmal trainierte und bei der WM in Brasilien mit Kolumbien bis ins Viertelfinale kam, als potenzielle Nachfolger gehandelt - jetzt favorisieren argentinische Medien Gerardo Martino. Messi könnte also einen guten alten Bekannten als neuen Trainer bekommen. Der 51-jährige Martino stammt wie Messi und einige weitere argentinische Nationalspieler aus Rosario und trainierte in der vergangenen Saison den FC Barcelona. Im Mai trat er nach der verpassten Meisterschaft und nur einer Saison im Amt aber zurück.

Mit "Tata" Martino könnte wieder ein etwas schwungvollerer und begeisternder Stil bei den Argentiniern Einzug halten. Der FC Barcelona pries ihn bei seiner Vorstellung als "Liebhaber von Angriffsfußball". Sabella ließ trotz der famosen argentinischen Offensive während der WM eher einen gewissen Ergebnis-Pragmatismus praktizieren.

Nationalmannschafts-Erfahrung hat Martino auch schon. Der ehemalige Profi, der für die Newell's Old Boys aus Rosario über 500 Spiele betritt, führte die Auswahl Paraguays zur WM 2010 in Südafrika. Dort scheiterte er mit der Mannschaft erst im Viertelfinale am späteren Titelträger Spanien. 2011 gelang Martino mit Paraguay bei der Südamerika-Meisterschaft in seiner Heimat Argentinien sogar der Einzug ins Finale. Nach der Niederlage gegen Uruguay beendete er sein Auslands-Engagement. Nach der Zwischenstation Newell's Old Boys landete Martino beim FC Barcelona.

Als Trainer der argentinischen Nationalmannschaft könnte er schon bald ein Wiedersehen mit den Barca-Profis Messi und Javier Mascherano feiern und in Kürze vor der ersten Bewährungsprobe stehen: Am 3. September tritt Argentinien zu einem Testspiel in Düsseldorf gegen Weltmeister Deutschland an.

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Bericht La Nacion

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