Ende als Anfang: Formel-1-Finale als Wegweiser für 2016

Abu Dhabi · Für Nico Rosberg und Sebastian Vettel startet mit dem Formel-1-Finale von Abu Dhabi schon die neue Saison - und die nächste Jagd auf Champion Lewis Hamilton. "Der Kampf um den nächsten Titel hat bereits begonnen", sagte Rosberg vor dem letzten Grand Prix des Jahres.

 Rosberg und Vettel werden auch in der kommenden Saison die ärgsten Konkurrenten von Weltmeister Hamilton sein. Foto: Andreu Dalmau

Rosberg und Vettel werden auch in der kommenden Saison die ärgsten Konkurrenten von Weltmeister Hamilton sein. Foto: Andreu Dalmau

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"Wir probieren schon Dinge für das kommende Jahr, für mich läuft es gerade gut, und das will ich fortsetzen", erklärte der Vize-Weltmeister, der seinem Mercedes-Kollegen Hamilton mit dem dritten Sieg in Serie viel Stoff zum Nachdenken in die Winterpause mitgeben will.

Zeichen setzen, Schwung mitnehmen - das ist auch Vettels Plan. Mit drei Siegen und 13 Podiumsplätzen hat der Hesse in seinem Debütjahr bei Ferrari alle Erwartungen erfüllt, doch die Lücke zu den Silberpfeilen bleibt sichtbar. "Wir wollen als Favoriten ins nächste Jahr gehen, und nicht hoffen müssen, dass wir von etwas profitieren können, was an der Spitze passiert", beschrieb Vettel das Ziel. Da würde es helfen, wenn er mit einem starken Schlusspunkt noch für etwas Verunsicherung im Mercedes-Lager sorgen könnte.

Mit drei Siegen bei sechs Versuchen ist Vettel Rekordhalter auf dem Yas Marina Circuit. Vorjahresgewinner Hamilton könnte allerdings am Sonntag gleichziehen. Dafür müsste der Brite jedoch sein kleines Formtief beenden. "Ich werde gut erholt sein und versuchen, die Saison positiv abzuschließen", sagte Hamilton.

Seit sechs Rennen stand der 30-Jährige nicht mehr auf der Pole Position, seit dem vorzeitigen Titelgewinn in Austin vor einem Monat kommt er auch im Rennen nicht mehr am Dauerrivalen Rosberg vorbei. "Als ich sagte, dass mein Job für dieses Jahr erledigt ist, meinte ich damit nicht, dass ich mich nicht mehr anstrenge", versicherte Hamilton auf Fragen nach einem möglichen Motivationsloch.

Etwas irritiert beobachtet der zweimalige Weltmeister, dass sein deutscher Stallgefährte den Tiefschlag der erneuten Schlappe im Titelkampf schnell verarbeitet hat und voller Ehrgeiz bereits am dritten Versuch arbeitet. Aller guten Dinge sind drei? "Diese Sichtweise gefällt mir", sagte Rosberg der spanischen Zeitung "El Mundo Deportivo".

Nicht nachlassen, immer weitermachen, so sieht der 30-Jährige den Weg zum ersehnten WM-Triumph 2016. "Es hat sich nichts geändert. Ich habe nur härter gearbeitet, und jetzt bin ich schneller", sagte Rosberg über die bemerkenswerte Trendwende der vergangenen Wochen. Er verspüre dadurch "viel Rückenwind", sagte der gebürtige Wiesbadener. Für Abu Dhabi versprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff daher ein "letztes unterhaltsames Duell zwischen unseren beiden Jungs in dieser Saison".

Akribisch hat Rosberg seine Niederlagen gegen Hamilton in der ersten Saisonhälfte analysiert. "Man muss verstehen, was der andere besser macht, damit man sich anpassen und verbessern kann", erklärte Rosberg. Der WM-Zweite hat offensichtlich die richtigen Lehren gezogen, auch wenn es für diese Saison schon zu spät war. Doch Rosbergs Blick geht nicht mehr zurück, sondern richtet sich fest auf 2016. Ewiger Zweiter? Mit dieser Rolle will sich Nico Rosberg einfach nicht abfinden.

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