Hausding/Feck nur WM-Sechste - Härle schwimmt zu Olympia

Kasan · Schwimmerin Isabelle Härle kletterte als glückliche Olympia-Teilnehmerin aus dem WM-Fluss Kasanka, Patrick Hausding fand beim Eintauchen erneut nicht den richtigen Dreh.

 Isabelle Härle hat als Siebte über 10 Kilometer das Olympia-Ticket gelöst. Foto: Martin Schutt

Isabelle Härle hat als Siebte über 10 Kilometer das Olympia-Ticket gelöst. Foto: Martin Schutt

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Mit Synchron-Partner Stephan Feck war der Berliner vom Drei-Meter-Brett auf Platz sechs weit von der erhofften Medaille weg und musste bei der Schwimm-WM den nächsten Dämpfer verkraften. Zuvor hatte Nora Subschinski als Siebte vom Ein-Meter-Brett für einen munteren Moment im deutschen Wassersprung-Lager gesorgt.

In Kasan gut angekommen sind die Beckenschwimmer um den Weltjahresbesten Paul Biedermann. An diesem Mittwoch testen sie das erste Mal das WM-Becken im umgebauten Fußballstadion. "Jetzt ist erstmal wichtig, dass man sich im Wettkampfpool wohlfühlt", erklärte Biedermann-Trainer Frank Embacher.

Weniger wohl fühlten sich Hausding und Feck. Schnell vorbei waren Hausdings Medaillenträume wie auch schon bei Synchron-Platz sechs vom Turm. Nach guter Pflicht missriet wie im Vorkampf bereits der erste Kürsprung, ein dreieinhalbfacher Delfinsalto. Nun bleibt dem Serien-Europameister noch das Einzel als letzte WM-Hoffnung, im Synchronspringen muss er auf jeden Fall im Februar nachsitzen. Gold ging an die Chinesen Cao Yuan und Qin Kai.

Nach dem erfüllten Rio-Traum weinte Härle voller Rührung und Erleichterung in den Armen ihres Freundes Hendrik Feldwehr. Als Siebte kletterte die Freiwasserschwimmerin beim von der Französin Aurelie Muller gewonnenen Ausscheidungsrennen nach knapp zwei Stunden aus dem Wasser. "Gott sei Dank, es hat sich alles gelohnt. Meine Familie sehe ich nicht oft, meine Freunde vernachlässige ich. Das entschädigt", schilderte die 27-Jährige. Angefeuert wurde sie von einem Großteil des Beckenteams, das in der Nacht aus dem Trainingslager angereist war.

Die Schwimmer bangten mit, die Weggefährten waren bewegt. "Jetzt muss ich mitheulen", gestand Henning Lambertz, aktueller Chef-Bundestrainer und früherer Vereinstrainer der Beckenschwimmerin. Im Jahr 2011 war Härle das Wagnis Freiwasser eingegangen, eine große Liebe ist es auch heute "immer noch nicht". Dennoch feierte sie als Fünf-Kilometer-Europameisterin oder Team-Weltmeisterin beachtliche Erfolge. Viel mehr ist für sie das Olympia-Ticket wert, das sie im Becken nie erreichen konnte.

Härle vergoss nach dem Rennen über zehn Kilometer nicht nur Freudentränen, sondern musste auch schlucken, als sie an die auf Platz 23. gescheiterte Angela Maurer dachte. "Das tut mir richtig leid für sie, ich hätte es ihr echt gegönnt", sagte Härle. "Mutti", wie Härle die 40-jährige Maurer liebevoll nennt, will sich nun mit einer Medaille über die 25 Kilometer am Wochenende aus Kasan verabschieden - es könnte ihr letztes WM-Rennen sein. "Ich war schon zweimal bei Olympia und wusste, dass meine Chance minimal sein würde bei so einem starken Teilnehmerfeld", erklärte die gefasste Maurer.

Sehr zufrieden war Subschinski nach dem erst dritten internationalen Wettkampf vom Ein-Meter-Brett. "Für mich war es fast ein kleines Wunder, überhaupt ins Finale gekommen zu sein. Ich bin super zufrieden", sagte sie. Siegerin Tania Cagnotto aus Italien durchbrach im sechsten Wassersprung-Wettbewerb dieser WM Chinas Siegesserie und gewann das erste italienische Sprung-Gold bei einer WM seit 1975.

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