DVV-Männer verpassen WM-Finale - 1:3 gegen Polen

Kattowitz · Die deutschen Volleyballer haben ihre erste Chance auf die erste WM-Medaille seit 44 Jahren vergeben. Das Team um Superstar Georg Grozer unterlag in einem packenden Halbfinale mit 1:3 (24:26, 26:28, 25:23, 21:25) gegen Gastgeber Polen.

 Der Pole Mariusz Wlazly (l) blockt den Angriffsversuch von Dirk Westphal. Foto: Andrzej Grygiel

Der Pole Mariusz Wlazly (l) blockt den Angriffsversuch von Dirk Westphal. Foto: Andrzej Grygiel

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In dem Thriller von Kattowitz vergab der Olympia-Fünfte allerdings beste Chancen - unter anderem gleich drei Satzbälle im zweiten Durchgang. Somit bleibt der Truppe von Trainer Vital Heynen nur noch eine Möglichkeit auf das erste Edelmetall seit dem Titelgewinn der DDR 1970. Im "kleinen Finale" am Sonntag trifft Deutschland auf Frankreich.

Der Weltranglisten-13. hatte zuvor im ersten Semifinale mit 2:3 gegen Titelverteidiger Brasilien verloren. Deutschland und Frankreich sind am vergangenen Dienstag schon einmal aufeinandergetroffen: Damals hatten Grozer & Co. noch mit 0:3 verloren.

"Wir müssen selbstbewusst sein und schauen, wie wir den Polen weh tun können", hatte Bundestrainer Heynen vor dem Spiel erklärt, das aus lizenzrechtlichen Gründen doch nicht im Free-TV übertragen wurde. In der WM-Vorbereitung waren beide Teams zweimal aufeinandergetroffen - mit jeweils einem Sieg auf beiden Seiten. Doch dieses WM-Halbfinale stand unter ganz anderen Vorzeichen: 12 500 Fans in der Spodek-Arena sangen schon vor dem Spiel innig die polnische Nationalhymne.

Obwohl das deutsche Team bei jedem Aufschlag gellend ausgepfiffen wurde, ging die Mannschaft dank der starken Aufschläge von Max Günthör und einem Ass von Grozer bis zur ersten technischen Auszeit mit 8:4 in Führung. Beim Stand von 18:15 für Deutschland nahm Polens Trainer Stephane Antiga seine letzte Auszeit in Satz eins. Die deutsche Annahme wackelte und die Gastgeber gingen mit 20:18 in Front. Das Ende des ersten Durchgangs war dramatisch: Christian Fromm wehrte den ersten Satzball noch ab, doch dann bedeutete ein Annahmefehler von Libero Markus Steuerwald das 0:1.

Ein unnötiger Satzverlust, mit dem das deutsche Team zu kämpfen hatte. Mit 10:17 geriet die Mannschaft im zweiten Durchgang ins Hintertreffen. Erst als alles verloren schien, kam sie zurück. Ein Angriff von Grozer brachte den ersten Satzball, den Günthör vermeintlich nutzte. Doch der Referee hatte einen technischen Fehler gesehen - eine höchst umstrittene Entscheidung. Beim zweiten deutschen Satzball schlug Lukas Kampa den Aufschlag ins Netz; auch den dritten wehrten die Polen ab und drehten diesen Durchgang.

Auch im dritten Abschnitt machten es die tapfer kämpfenden DVV-Männer spannend und hatten endlich den besseren Ausgang für sich. Denis Kaliberda nutzte gleich den ersten Satzball zum 25:23. Eng ging es auch weiter, die Führungen wechselten. Die Polen wirkten aber in den entscheidenden Momenten einen Tick entschlossener und sorgten beim 22:19 in Satz vier im Grunde schon für die Entscheidung.

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