DSV verlängert Vertrag mit Skisprung-Bundestrainer

Frankfurt/Main · Beflügelt von der vorzeitigen Vertragsverlängerung will Gold-Coach Werner Schuster mit den deutschen Ski-Adlern im WM-Winter erneut zur Attacke blasen.

 Werner Schuster bleibt bis 2019 Bundestrainer der deutschen Skispringer. Foto: Daniel Karmann

Werner Schuster bleibt bis 2019 Bundestrainer der deutschen Skispringer. Foto: Daniel Karmann

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Kurz vor dem Saisonauftakt beim Heim-Weltcup in Klingenthal hat der Deutsche Skiverband (DSV) den 45 Jahre alten Skisprung-Bundestrainer mit einem neuen Vierjahresvertrag bis 2019 ausgestattet und damit die wichtigste Personalie langfristig geklärt. "Es macht sehr viel Spaß, mit dieser jungen Mannschaft zu arbeiten. Ich sehe die Perspektiven. Der Weg ist noch nicht zu Ende", sagte Schuster der Deutschen Presse-Agentur.

Seit seinem Amtsantritt im Frühjahr 2008 ist der Österreicher dem Ziel, die DSV-Springer wieder zur Nummer eins in der Welt zu machen, ein gehöriges Stück näher gekommen. Das olympische Mannschafts-Gold in Sotschi war die vorläufige Krönung seiner intensiven Arbeit, die er aber noch nicht als erledigt ansieht. "Wir haben viel vor. Wir haben eine junge Mannschaft, die hungrig nach Erfolg und Titeln ist", erklärte er. "Ich möchte in den kommenden Jahren weiterhin meinen Beitrag zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung des Gesamtsystems leisten."

Der Familienvater aus Mieming nahe Innsbruck trägt einen großen Anteil daran, dass der Skisprung in Deutschland nach einigen Dürre-Jahren wieder boomt. Seit der WM 2009 kehrten seine Schützlinge von jedem Großereignis mit mindestens einer Medaille heim. Unter seinen Fittichen entwickelten sich Skiflug-Weltmeister Severin Freund, Richard Freitag und Andreas Wellinger zu Weltklassespringern.

"Es ist etwas auf der Habenseite, so dass ich den inneren Frieden gefunden habe, wo ich sage: Die Mühen haben sich gelohnt", stellte Schuster zufrieden fest. Dennoch formulierte er hohe Ansprüche: "Ich würde gerne noch mehr erreichen. Die Ziele gehen uns nicht aus: Die Vierschanzentournee, aber auch der Gesamtweltcup."

Der Verband schätzt den Macher, der auch gegen interne Widerstände eine neue und erfolgreiche Struktur aufgebaut hat. "Werner Schuster hat in den vergangenen Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Es ist ihm in enger Abstimmung mit Horst Hüttel, dem Sportlichen Leiter Skisprung, gelungen, neue Impulse zu setzen und innovative Konzepte auf den Weg zu bringen", lobte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger den Erfolgscoach. "Sowohl im trainingstechnischen als auch technologischen Bereich sind wir deutlich vorangekommen."

Schuster ist ein akribischer Arbeiter, der zugleich größten Wert auf Harmonie im Team legt. "Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt der Trainer ist sehr gut, das war ja nicht immer so. Die Mannschaft selbst ist eine von innen gewachsene Gemeinschaft. Ihr Teamgeist ist schon toll, der ist einzigartig. Und er ist nicht aufgedrückt durch irgendwelche künstlichen Maßnahmen", beschrieb der Bundestrainer den Status quo.

Wohl auch deshalb verzichtete er auf ein automatisches Rückkehrrecht ans Skigymnasium Stams, wo er bis 2007 tätig war. Dieses verfällt innerhalb der Vertragslaufzeit. "Für mich war der DSV in den vergangenen sechs Jahren ein hervorragender Arbeitgeber. Ich konnte mich hier als junger Trainer in einer verantwortungsvollen Position beweisen und austoben und hatte dabei immer die volle Rückendeckung des Verbandes", sagte Schuster. Die daraus entstandene Erfolgsstory will er nun fortschreiben.

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