DHB-Team entspannt - Gegen Saudi-Arabien wieder Vollgas

Doha · Bei einem Trip in die Wüste durften Deutschlands Handballer am Tag nach dem Einzug ins Achtelfinale der WM ein wenig entspannen. Im letzten Vorrundenspiel am Samstag (17.00 Uhr) in Doha gegen Saudi-Arabien ist wieder volle Konzentration gefragt, schließlich geht es um den Gruppensieg.

 Bundestrainer Dagur Sigurdsson hält sich in Doha beim Jogging fit. Foto: Axel Heimken

Bundestrainer Dagur Sigurdsson hält sich in Doha beim Jogging fit. Foto: Axel Heimken

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"Wir wollen das Spiel mit Vollgas angehen, damit unser Rhythmus aggressiv und gut bleibt", gab Bundestrainer Dagur Sigurdsson als Marschrichtung vor. Mit einem Sieg gegen den Außenseiter wird die deutsche Mannschaft Erster der Gruppe D und spielt im Achtelfinale am Montag gegen der Vierten der Staffel C. "Natürlich wollen wir unseren Rhythmus halten und auf Sieg spielen und Gruppensieger werden. Das ist für uns eine Ehrensache", sagte der Isländer.

Nach dem vorzeitig gesicherten Platz in der K.o.-Runde wird Sigurdsson seiner zweiten Garde im abschließenden Gruppenspiel vermehrt Einsatzzeiten gewähren und dafür seinen Stammspielern längere Erholungsmöglichkeiten geben. "Wir werden sicherlich etwas mehr wechseln", kündigte der Bundestrainer vor der Partie gegen den noch punktlosen Außenseiter an. Das Team aus Saudi-Arabien wurde am Freitag durch die Nachricht vom Tod des Königs Abdullah geschockt.

Auch wenn die Handball-Exoten im bisherigen Turnierverlauf nicht über die Rolle eines Punktlieferanten hinauskamen, nimmt sie Patrick Groetzki ernst. "Man kann zwar zugeben, dass wir da den deutlich schwächsten Gegner der Gruppe haben. Aber wir gehen da trotzdem mit viel Respekt ran, das sind wir auch allen anderen Mannschaften in der Gruppe schuldig. Und uns natürlich auch, weil wir den Gruppensieg holen wollen", sagte der Rechtsaußen von den Rhein-Neckar Löwen, der am Donnerstagabend mit sieben Treffern bester deutscher Torschütze beim 28:23 gegen Argentinien war.

Trotz des bisher überraschend guten Abschneiden der deutschen Handballer warnte Teammanager Oliver Roggisch vor Euphorie. "Bislang haben wir gar nichts erreicht", sagte Roggisch im ZDF-Morgenmagazin. "Eine Medaille ist noch in weiter Ferne." Mit dem bisherigen Auftreten zeigte er sich überaus zufrieden, nachdem die DHB-Auswahl nur dank einer Wildcard überhaupt nach Katar reisen durfte. "Es ist eindrucksvoll, was die Mannschaft bisher gezeigt hat. Für den Handball ist es unglaublich wichtig, dass wir bewiesen haben, dass wir zu den Besten der Welt gehören. Das kann man jetzt schon mit einigem Funken Stolz sagen", erklärte Bernhard Bauer, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB).

Roggisch schlug in die gleiche Kerbe: "Bislang ist alles super aufgegangen, ich hoffe, dass wir noch weit kommen. Wir haben nicht den großen Druck, keiner hat mit uns gerechnet, und ich glaube, die Rolle liegt uns ganz gut. Die Mannschaft will auch zeigen, dass wir die Wildcard verdient haben."

Das große Ziel sei nun Olympia 2016, erklärte Roggisch. Der Weltmeister ist direkt qualifiziert, die Teams auf den Rängen zwei bis sieben dürfen an Ausscheidungsturnieren teilnehmen. Dafür müsste die deutsche Mannschaft in Doha zunächst das Viertelfinale erreichen.

Einen Wunschgegner für das erste K.o.-Spiel gibt es im DHB-Lager nicht, aber natürlich macht man sich bereits Gedanken über den Kontrahenten. "Wir wollen da möglichst gegen den Vierten spielen. Ägypten hat Unentschieden gegen Schweden gespielt. Von daher kommt da ein richtig schwerer Gegner auf uns zu", prognostizierte Groetzki.

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