Nächste Lektion für Brasiliens Coach Dunga

Santiago de Chile · Auf dem Weg nach Russland 2018 wartet auf die beiden Fußball-Großmächte Brasilien und Argentinien noch ein hartes Stück Arbeit.

 Brasiliens Coach Carlos Dunga konnte die Niederlage seines Teams gegen Chile nicht verhindern. Foto: Mario Ruiz

Brasiliens Coach Carlos Dunga konnte die Niederlage seines Teams gegen Chile nicht verhindern. Foto: Mario Ruiz

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Zum Auftakt der Südamerika-Ausscheidung in der WM-Qualifikation erlitten die ehemaligen Weltmeister ohne ihre Superstars Lionel Messi und Neymar bittere Niederlagen. Argentinien hatte zuvor 22 Jahre kein Heimspiel bei den "eliminatorias" verloren. "Alles falsch", gab Trainer Gerardo Martino nach dem 0:2 (0:0) gegen Ecuador zu. Die "Seleção" erwischte es beim Copa-América-Sieger Chile ebenfalls mit 0:2 (0:0).

Der Hoffenheimer Stürmer Eduardo Vargas (72. Minute) und Alexis Sánchez (89.) trafen vor 45 000 völlig begeisterten Zuschauern im Nationalstadion von Santiago zum ersten Sieg seit 15 Jahren gegen Brasilien. "Chi-Chi-Chi...le-le-le", hallte es immer wieder durch die Arena. "Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel", meinte Brasiliens Nationalcoach Carlos Dunga trotzig. Ohne den gesperrten Neymar hatte sein Team aber massive Probleme in der Offensive, auch Bayern-Profi Douglas Costa konnte sie nicht beheben.

"Unser Gegner hatte praktisch keine Torchance", entgegnete Chiles Chefcoach Jorge Sampaoli und betonte: "Gegen Brasilien zu gewinnen ist, als ob man gegen die Besten gewinnt." Dabei hatte die "Seleção" schon mit dem Viertelfinal-Aus gegen Paraguay bei der Copa gezeigt, dass mit ihr derzeit nicht zu rechnen ist.

Dunga setzt ungeachtet aller Rückschläge weiter auf ein Gerüst von WM-Routiniers: Vom 1:7-Debakel gegen Deutschland standen noch David Luiz, Marcelo, der Wolfsburger Luiz Gustavo, Hulk, Oscar und Willian auf dem Platz. Am Dienstag spielt der Rekordweltmeister nun in Fortaleza gegen Außenseiter Venezuela, den die Brasilianer bei der Südamerika-Meisterschaft nur mit Mühe 2:1 niederrangen.

Während sich Kolumbien mit Real-Star James Rodriguez beim 2:0 (1:0) gegen Peru ebenso so schadlos hielt wie Uruguay beim 2:0 (1:0) gegen Bolivien in 3600 Meter Höhe in La Paz, gab es für Argentinien eine böse Überraschung: Ohne den verletzten Messi musste sich der Vize-Weltmeister im River-Plate-Stadion von Ecuador nach Toren von Frickson Erazo (80.) und Felipe Caicedo (81.) geschlagen geben.

Und die Argentinier verloren noch einen weiteren Stürmer für die nächsten Spieltage der WM-Quali: Sergio Agüero von Manchester City, der Messis Trikot mit der Nummer 10 trug, fiel bereits nach 20 Minuten aus und erlitt nach ersten Untersuchungen eine Muskelverletzung im Oberschenkel. "Das war ein schlimmer Abend, da gibt es nicht viel zu analysieren", meinte Nationaltrainer Gerardo Martino. "Es ist uns sehr schwer gefallen, Ecuador Schaden zuzufügen. Sie waren uns in allen Facetten des Spiels überlegen."

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