Bracht und Carfrae gewinnen Triathlon-Challenge in Roth

Roth · Der deutsche Lokalmatador Timo Bracht und Mirinda Carfrae aus Australien haben die Triathlon-Challenge in Roth gewonnen. Bracht siegte bei der Traditionsveranstaltung in 7:56:00 Stunden vor dem Potsdamer Nils Frommhold (+4:39), der das Rennen bis elf Kilometer vor Schluss anführte.

 Timo Bracht feiert seinen Sieg beim Triathlon in Roth. Foto: Daniel Karmann

Timo Bracht feiert seinen Sieg beim Triathlon in Roth. Foto: Daniel Karmann

Foto: DPA

Rang drei belegte Mitfavorit Eneko Llanos aus Spanien (+13:29). Im Frauen-Starterfeld kam Carfrae nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen nach 8:38:53 Stunden ins Ziel. 3:32 Minuten später folgte die Zweitplatzierte Rachel Joyce aus Großbritannien. Dritte wurde die Vorjahressiegerin Caroline Steffen aus der Schweiz in 8:48:42 Stunden.

Bracht sicherte sich mit dem Sieg auch den deutschen Triathlon-Meistertitel über die Langdistanz vor Frommhold und Michael Rünz (8:23:44 Stunden). Deutsche Meisterin wurde Julia Gajer aus Ditzingen in 9:00:50 Stunden, die als Fünfte ins Ziel kam.

Nach einer Hitzeschlacht bei über 30 Grad sank Bracht im Ziel nur noch auf die Knie. Sekundenlang kauerte er erschöpft auf dem ausgerollten roten Teppich in der mit tobenden Zuschauern voll besetzten Arena. Noch im vergangenen Jahr war der 38-Jährige nach einer Reifenpanne der große Pechvogel gewesen. Einmal als Zweiter und dreimal als Dritter hatte er den großen Wurf stets knapp verpasst, nun folgte der lang ersehnte Sieg. "Jetzt feiere ich mit nicht-alkoholfreiem Bier", kündigte er an.

Lange sahen die rund 200 000 Zuschauer einen Zweikampf, den Konkurrent Frommhold vom Start weg bis elf Kilometer vor dem Zieltor anführte. Dann aber setzte Bracht zum Endspurt an und holte im siebten Anlauf den Titel. "Absoluter Wahnsinn. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich habe 17 Jahre von diesem Sieg geträumt", sagte der gebürtige Eberbacher im Ziel. Die Deutschland-Fahne klebte an seinen schweißnassen Schultern. Seine Strategie, sich in diesem Jahr ausschließlich auf den Franken-Triathlon zu konzentrieren, sei aufgegangen, bilanzierte er.

Der geschlagene Frommhold hatte dagegen schon im Vorfeld angekündigt, im Oktober noch im Triathlon-Mekka Hawaii beim Ironman antreten zu wollen. Schwung gibt ihm dafür jetzt sein starkes Roth-Rennen. "Auf dem Rad wollte ich einigen schon wehtun, dass ich dann allen wehgetan habe, das war so nicht geplant", sagte der 27-Jährige. "Hinten raus haben die Körner dann ein bisschen gefehlt", räumte er ein.

Wie Bracht bei den Männern setzte sich auch Carfrae im Frauen-Starterfeld erst mit einer starken Marathonleistung rund zehn Kilometer vor Schluss gegen Konkurrentin Joyce durch. Als viele Athleten dem tropisch feuchten Wetter Tribut zollen mussten, präsentierte sich die 33 Jahre alte Laufspezialistin bei sengender Hitze gegen Mittag immer noch stärker. Erst als Fünfte und mit gut sechs Minuten Rückstand startete die dreimalige Weltmeisterin auf der Marathonstrecke - und holte furios auf: "Ich bin völlig geplättet", sagte Carfrae bei der kühlenden Schampus-Dusche.

Die zweitplatzierte Joyce war zunächst sichtbar unzufrieden: Der zweite große Erfolg nach ihrem Sieg im Jahr 2012 war der Britin dieses Jahr nicht vergönnt. Später sagte sie versöhnlich: "Ich bin ein bisschen müde, aber auch sehr glücklich."

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