Ein Sieg fehlt: Mannheim kann sich zum DEL-Meister küren

Mannheim · Trotz bester Aussichten auf den langersehnten ersten Titel seit 2007 schreckten die Mannheimer Eishockey-Cracks nach dem 3:1 (2:0, 0:1, 1:0) und damit dritten Sieg gegen Titelverteidiger Ingolstadt vor forschen Sprüchen zurück.

 Die Spieler von Adler Mannheimjubeln über das Tor zum 3:1. Foto: Uwe Anspach

Die Spieler von Adler Mannheimjubeln über das Tor zum 3:1. Foto: Uwe Anspach

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Dabei könnten sie sich schon am Mittwoch mit einem Auswärtssieg in Ingolstadt zum neuen Titelträger der Deutschen Eishockey Liga küren. "Wir behandeln das wie jedes andere Spiel auch", beschwichtigte der frühere NHL-Star Jochen Hecht.

Dank des zweiten Erfolgs nacheinander führt der sechsfache deutsche Champion in der Best-of-Seven-Serie mit 3:2. Zwei Tage nach dem sechsten Spiel hätte der Hauptrunden-Primus vor heimischen Publikum noch eine zweite Chance, seine überragende Saison zu krönen.

"Wir brauchen noch einen Sieg. Egal, wann wir ihn holen", sagte Adler-Kapitän Marcus Kink. Torschütze Andrew Joudrey warnte im Fernsehsender ServusTV: "Es wird noch ein langer Weg. Spiel sechs wird noch härter." Joudrey (18. Minute) hatte nach der Führung durch Jonathan Rheault (14.) den zweiten Treffer der Adler erzielt. Jamie Tardif (48.) sorgte vor 13 600 Zuschauern für die Entscheidung.

Für die Ingolstädter war nur Ryan MacMurchy (22.) erfolgreich. ERC-Trainer Larry Huras war trotzdem nicht unzufrieden und hatte nur "kleine Fehler" seiner Mannschaft gesehen: "Wir sind enttäuscht über das Resultat, aber ich bin stolz auf meine Jungs."

Als "Knackpunkt" beurteilte sein Kollege Geoff Ward eine brenzlige Situation vor der zweiten Pause. Beim Stande von 2:1 spielten die Gastgeber eine Minute mit zwei Profis weniger. "Wir waren ziemlich konzentriert, sind gut ins Spiel gekommen und haben die Schüsselszene überstanden", erklärte Christoph Ullmann. Der Nationalspieler hatte Kink in dessen 600. DEL-Spiel für die Adler verbotenerweise den Schläger zugeschoben und musste zu Sinan Akdag auf die Strafbank.

Im fünften Duell war das Selbstvertrauen der Adler aus der souverän gewonnenen Hauptrunde zurück - das zeigte sich zwei Tage nach dem Serien-Ausgleich in Ingolstadt. Torjäger Frank Mauer stand zur Überraschung einiger auf dem Eis, seine Verletzung hatte sich nicht als schwerwiegend herausgestellt.

Vor dem ersten Tor verlor der ERC im Vorwärtsgang den Puck. Rheault schaltete am schnellsten und erzielte das 1:0. Kurz darauf hatte Derek Hahn den Ausgleich auf dem Schläger, aber Adler-Goalie Dennis Endras parierte auf dem Bauch liegend. Als eine Strafe gegen den ERC angezeigt war, nutzte Mannheim das Sechs gegen Fünf zu einer Traumkombination. Am Ende erzielte Joudrey das 2:0 - es war das erste Adler-Tor in Überzahl in den Finalspielen.

Aber: Die Reste einer Zeitstrafe gegen Kai Hospelt waren gerade abgelaufen, da sorgte MacMurchy zu Beginn des zweiten Drittels für unzufriedene Gesichter bei den Adlern. In seinem ersten Playoff-Spiel nach Verletzung nutzte er eine Überzahlsituation zum Anschluss.

Nach 36 Minuten verhinderte Nationaltorwart Endras den Ausgleich, als er einen von Ross abgefälschten Schuss mit dem Schlittschuh wegspitzelte. "Endras hat großartig gehalten und uns im Spiel gehalten", meinte Trainer Ward. Zwölf Minuten vor dem Ende rissen die Adler die Arme hoch - Tardif fälschte in Überzahl einen Schuss von Robert Raymond unhaltbar ab. Mannheim konzentrierte sich dann auf die Defensivarbeit. Der ERC reagierte mit wütenden Angriffen und nahm für die letzten zwei Minuten ohne Erfolg Timo Pielmeier vom Eis.

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