DFB-Team Abenteuertrip auf die Färöer

MÜNCHEN · Fertig machen für den Abenteuertrip in den Nordatlantik hieß es bei den Nationalspielern am Sonntag. Nach den herrlichen Spätsommertagen und einem 3:0 gegen Österreich in München geht es ab zum Kontrastprogramm auf die Färöer mit ihren 18 Inselchen und 49.000 Einwohnern.

 "Wir sind gewarnt", meint Per Mertesacker.

"Wir sind gewarnt", meint Per Mertesacker.

Foto: afp

Etwa zehn Grad Celsius, Schauer und mehr Schafe als Menschen warten auf die deutsche Nationalmannschaft. Im kleinen 80-Sitz-Charterflieger wird schon der Anflug auf den Flugplatz Vagar ein vielleicht wackliges Erlebnis. Für eine der furchterregendsten Landebahnen des internationalen Flugverkehrs auf den Steilklippen muss jeder Pilot eine Spezialausbildung besitzen. Deswegen holt die Fluggesellschaft der Atlantic Airways das DFB-Team auch am Montag in München ab.

Ungewöhnlich ist es, dass die Mannschaft im Hotel Foroyar unter einem Dach mit dem Gegner wohnt, aber es ist das einzige Haus von gehobenem Standard im Fischerdorf Torshavn, der Hauptstadt des Landes, das eigentlich zu Dänemark gehört. Auf der Speisekarte des Hotelrestaurants steht auch Grindwal, die von Einheimischen trotz scharfer internationaler Proteste mit Motorbooten in den Buchten zusammengetrieben und in einem blutigen Gemetzel geschlachtet werden.

"Bei uns wird Koch Stromberg schon aufpassen, was wir auf den Tisch bekommen", sagt Jerome Boateng. Tatsächlich hat sich der DFB mit dem sensiblen Thema auseinandergesetzt. Mehr Sorgen macht man sich aber wegen des starken Winds, der oft über die Inseln fegt, und Fußball zum Glückskick macht.

Hinfliegen, drei Punkte einsacken und zurück. Das ist der schlichte Plan. "Spiele gegen Färöer waren wohl schon immer mehr oder minder gut. Wir sind gewarnt, da wir auch wieder auf Kunstrasen spielen", sagte Per Mertesacker gestern nach dem Training im HVB-Club am Englischen Garten, wo Marco Reus wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht teilnehmen konnte.

Ansonsten ist alles im grünen Bereich in der Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der beim ersten Gastspiel auf den Färöer am 10. Juni 2003 durch späte Tore von Miroslav Klose (89.) und Fredi Bobic (90.) nach einem gruseligen Kick gerade noch eine Blamage abwenden konnte. Damals wurde noch auf einer von Pfützen übersäten Naturwiese gespielt.

Färöer, das findet Bundestrainer Joachim Löw eigentlich überflüssig, da die Mannschaft genau in die Kategorie von Teams gehört, für die der Bundestrainer vor dem Hinspiel in Hannover (3:0) eine Vorqualifikation forderte. Aber im hohen Norden Europas kann das Löw-Team mit einem Sieg die Fahrkarte zur WM nach Brasilien lösen, wenn Schweden in Kasachstan nicht gewinnt. Dafür liegt die Wahrscheinlichkeit etwas höher als für einen Patzer der DFB-Elf in Torshavn.

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