Olympia-Mission, Phase zwei: DSV-Speedteam will in Kanada punkten

Lake Louise · Die Mission Olympia-Medaille geht für die schnellsten deutschen Skirennfahrer am Samstag in Lake Louise in Phase zwei.

 Josef Ferstl möchte in dieser Saison möglichst weit vorne landen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Josef Ferstl möchte in dieser Saison möglichst weit vorne landen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Foto: DPA

2018 will Herren-Bundestrainer Mathias Berthold in Pyeongchang mit den Speedfahrern um Josef Ferstl, Andreas Sander und dem pausierenden Tobias Stechert um die Podestplätze fahren. Dieser Winter ohne Großereignis ist der zweite seit seiner Rückkehr zum Deutschen Skiverband - und soll die Abfahrer schon ein gutes Stück näher an die Weltspitze bringen. "Das ist das große Ziel", sagte Berthold vor der Abreise nach Nordamerika.

Die Vorbereitung lief gut, die Berichte nach dem Sommer klangen durchweg positiv und bei einem der kleineren Rennen in Chile gelang in Abwesenheit der Weltcup-Konkurrenz gar ein Dreifacherfolg durch Sander, Ferstl und Klaus Brandner. "Die deutsche Speedmannschaft war in Chile schon oft gut und der Winter war dann wieder wie die Winter davor", warnte Berthold danach aber vor zu viel Euphorie. "Aber wenn man das richtig einschätzt, diese Reife hat die Mannschaft, dann kann man das gut nutzen."

Im kanadischen Lake Louise steht das Trio nun gemeinsam mit dem jungen Thomas Dreßen vor dem ersten Realitätscheck. Am Samstag (19.30 Uhr/MEZ) wartet die erste Weltcup-Abfahrt der Saison, am Sonntag folgt der erste Super-G (19.00 Uhr/MEZ).

"Die Zielsetzung für Andreas Sander, Josef Ferstl und Klaus Brandner ist, sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G die Punkteränge zu erreichen", sagte Berthold. "Thomas Dreßen geht in Lake Louise erstmals an den Start. Für ihn gilt es, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und dabei die Weltcup-Strecken kennenzulernen." Stechert hat sich wegen seiner anhaltenden Knieproblemen bereits für die ganze Saison abgemeldet.

Das Aus für den erfahrensten Mann war aber bislang die einzige schlechte Nachricht für die Abfahrer. Seit Berthold nach vier Jahren als Cheftrainer seines Heimatlandes Österreich wieder für den DSV arbeitet, hat sich das Klima im jahrelang gebeutelten Speedteam verändert. Vom ersten Podestplatz seit fast fünf Jahren spricht zwar noch niemand. Aber der Heavy-Metal-Fan versteht es hervorragend, mit seinen Sportlern umzugehen, und stellt den Glauben an die eigene Stärke in den Mittelpunkt.

"Mathias ist ein brutal ehrlicher Typ, ein cooler Typ", berichtete Ferstl nach der zweiten Sommervorbereitung unter Bertholds Regie. "Er weiß genau, wie man mit einem reden muss, vor dem Rennen, nach dem Rennen. Das gibt mir eine brutale Sicherheit."

Auch der ehemalige Super-G-Junioren-Weltmeister Sander will unter Bertholds Anleitung endlich konstant die Leistungen zeigen, die sich die Verantwortlichen schon seit Jahren von ihm - vergeblich - erhofft haben. "Ich glaube, wir sind einen deutlichen Schritt nach vorne gekommen über den Sommer, aber wozu es reicht werden wir sehen", meinte Sander nach dem zweiten Training in Lake Louise.

An die Zeiten der dominanten Favoriten Kjetil Jansrud, Aksel Lund Svindal (beide Norwegen) oder Österreichs Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer kamen die Deutschen zwar nicht heran. Sander ist vor dem ersten Rennen dennoch zuversichtlich: "Als Team stehen wir ganz gut da. Aber es gibt eine brutale Dichte. Es sind viele, die auch von hinten schnell fahren können." Die DSV-Fahrer müssen es nur zeigen.

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