Höfl-Riesch vor Geburtstagsrennen - Vonn-Rätsel

Aspen · Eigentlich wollte sich Lindsey Vonn dieses Wochenende in Kanada den "großen Traum" von der Premiere in einer Herren-Abfahrt erfüllen.

 Lindsey Vonn litt an einer Magenerkrankung. Foto: Robert Jäger

Lindsey Vonn litt an einer Magenerkrankung. Foto: Robert Jäger

Foto: DPA

Nach dem rätselhaften Krankenhausaufenthalt wäre für den US-Alpin-Superstar inzwischen schon der Start bei den Technikrennen der Damen im amerikanischen Aspen ein Erfolg. Während sich das deutsche Team um Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg in der Rennpause in Colorado den letzten Speed-Feinschliff für die WM-Saison holte, tastete sich Vonn nur langsam auf die Piste zurück.

Vor dem Riesenslalom am Samstag ist offiziell weiter keine Ursache für ihre Magenerkrankung bekannt, über einen Start beim einzigen Heim-Weltcupstopp soll laut US-Verband "von Tag zu Tag" entschieden werden. "Frohes Thanksgiving allen! Ich bin dankbar für meine Gesundheit, meine Familie und meine Lieben. Das Leben ist gut. Genießt den Truthahn", schrieb die viermalige Gesamtweltcupsiegerin, der der Weltverband FIS eine Rennteilnahme bei den Männern versagt hatte, am Donnerstagabend (Ortszeit) bei Twitter.

Auch wenn Augenzeugen zuletzt von einem deutlichen Gewichtsverlust bei der 28-Jährigen berichteten, sieht Chefcoach Alex Hödlmoser seine Athletin wieder auf dem richtigen Kurs. "Lindsey hat seit Sonntag trainiert und erlangt weiter ihre Kraft zurück", meinte der Österreicher diese Woche.

So soll Vonn bereits auch schon wieder Abfahrt geübt haben, sie nahm zudem am Freitagmorgen an der Hangbefahrung teil und wird zumindest auf der Startliste stehen. "Sie hat gute Schritte vorwärts gemacht", berichtete Alpindirektor Patrick Riml der APA. "Entscheidend wird sein, wie sie sich fühlt. Wenn sie genug Energie hat, um von oben bis unten Gas geben zu können, schaut es gut aus."

Für Vonn geht es in den Rocky Mountains - dem einzigen US-Stop der Damen-Tour - um die ersten Weltcup-Punkte des Winters. Ihre Dauerrivalin Höfl-Riesch will nach "vielen guten Trainingseinheiten in Vail und Copper Mountain" vor allem einen Tag nach ihrem 28. Geburtstag (Samstag) im Slalom an die starke Leistung vom ersten Saisonsieg in Levi anknüpfen. "Nach diesem Erfolg ist auch in Aspen ein Podestplatz das Ziel", sagte Damen-Bundestrainer Thomas Stauffer zu den Ambitionen der Doppel-Olympiasiegerin.

Das gilt auch für Vorjahressiegerin Rebensburg. "Nach dem großen Fehler im ersten Durchgang trotzdem noch gewonnen zu haben, war eine sehr schöne Erfahrung", erinnerte die Olympiasiegerin an ihren Coup auf dem "anspruchsvollsten Riesenslalomhang im Weltcup". Dort konnte in Rebensburgs Paradedisziplin noch nie eine Skirennfahrerin den Erfolg aus der vorigen Saison wiederholen.

Und auch für Vonn könnte es noch eine Premiere geben. Er befinde sich in Gesprächen mit einem Sponsor der Abfahrts- Olympiasiegerin, sagte Max Gartner, Präsident des kanadischen Skiverbandes, der Nachrichtenagentur Canadian Press. Ein geschlechterübergreifendes Rennen soll in Lake Louise organisiert werden.

"Wenn ich die FIS wäre, würde ich diese Tür offenhalten", meinte der Norweger Aksel Lund Svindal - beim gleichen Sponsor unter Vertrag - zu dem Vorschlag. "Das sind die Geschichten, die größer als der Sport sind und die in Amerika beliebt sein würden."

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