Drei positive Dopingtests im Biathlon

Moskau · Kurz vor dem Weltcup-Auftakt der Biathleten sind den Dopingjägern dank Nachtests und neuer Analyseverfahren gleich drei EPO-Sünder ins Netz gegangen. Der Weltverband IBU teilte mit, dass ein Trio vorläufig gesperrt wurde.

 Alexander Loginow könnte gedopt haben. Foto: Mauri Ratilainen

Alexander Loginow könnte gedopt haben. Foto: Mauri Ratilainen

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Zwei der drei ins Visier geratenen Skijäger standen in diesem Jahr schon vor dem Anti-Doping-Hearing-Panel und wurden bestraft. Bisher noch unbescholten war Alexander Loginow. Er wurde nach Angaben der Russischen Biathlon Union (RBU) aus dem Verkehr gezogen.

Bemerkenswert an der RBU-Mitteilung war, dass der 22-Jährige bereits vor einem Jahr im Training getestet worden war. In Loginows Probe vom November 2013 wurde nun eine nicht näher bezeichnete verbotene Substanz gefunden. Die IBU hatte, wie sie erklärte, "proaktiv" auffällige Proben erneut analysiert. Mit den neuen Analyseverfahren der WADA-Labore sei es den Doping-Fahndern seit dem Herbst möglich, auch weiter zurückliegende Verfehlungen im Kampf gegen EPO-Doping aufzuspüren. "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, unseren Sport sauber zu halten", kündigte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch an.

Bei russischen Biathleten gab es in der Vergangenheit immer wieder Dopingfälle. Zuletzt war eine Woche vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi Irina Starych positiv getestet worden. Sie wurde im Juli von Anti-Doping-Hearing-Panel der IBU für zwei Jahre gesperrt. Im Dezember 2008 waren Albina Achatowa, Jekaterina Jurjewa und Dimitri Jaroschenko des EPO-Missbrauchs überführt worden. Im Vorfeld der WM 2009 in Pyeongchang wurde das Trio gesperrt. Jurjewa kehrte zurück, wurde aber in diesem Juli wegen wiederholten EPO-Dopings für acht Jahre aus dem Verkehr gezogen. Die ehemalige Weltmeisterin war im vergangenen Jahr bei Trainingskontrollen in Pokljuka zweimal innerhalb einer Woche positiv getestet worden.

Jungstar Loginow feierte sein Weltcup-Debüt am 28. Februar 2013 mit Platz fünf beim Sprint in Oslo. Im Verfolgungsrennen zwei Tage später sicherte sich der junge Russe mit dem dritten Rang seine erste Podiumsplatzierung. Beim vorletzten Weltcup der Saison erkämpfte er sich mit der russischen Staffel vor heimischem Publikum in Sotschi seinen ersten Sieg.

In Einzel-Wettkämpfen hat die große russische Hoffnung noch kein Rennen gewonnen. Allerdings stand er bereits dreimal auf dem Podest, bei Olympia in Sotschi gab es für ihn keine Medaille. In der russischen Gold-Staffel, die knapp vor Deutschland gewann, lief er nicht. Im Dezember 2013 gehörte Loginow allerdings zu jenem russischen Quartett, das die deutsche Staffel beim Weltcup in Frankreich mit 0,3 Sekunden Vorsprung besiegte. Dieser und weitere Erfolge könnten nun aus den Ergebnislisten gestrichen werden.

"Eine positive A-Probe ist noch kein positiver Dopingfall", erklärte Resch allerdings. Um das Persönlichkeitsrecht des Athleten nicht zu verletzen, wollte sich die Juristin zu den Einzelheiten dieses Falles nicht äußern.

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