"Interne Lösung": DTB will Ex-Profi Stich nicht als Chef

Hamburg · Der Deutsche Tennis Bund hat den früheren Wimbledon-Sieger und heutigen Rothenbaum-Turnierdirektor Michael Stich als Kandidaten für das Präsidentenamt abgelehnt. Für seine neue Verbandsspitze setzt der DTB auf eine interne Lösung.

 Michael Stich dagegen wurde bei einem Treffen der 18 DTB-Landesverbände in Hamburg als Kandidat nicht berücksichtigt. Foto: Angelika Warmuth

Michael Stich dagegen wurde bei einem Treffen der 18 DTB-Landesverbände in Hamburg als Kandidat nicht berücksichtigt. Foto: Angelika Warmuth

Foto: DPA

Der rheinland-pfälzische Verbandspräsident Ulrich Klaus soll als Nachfolger von Karl-Georg Altenburg im November DTB-Boss werden. Für einen der Vize-Präsidentenposten ist Bayerns Landeschef Helmut Schmidbauer vorgesehen. Auf diese Lösung einigten sich die Vertreter der Landesverbände nach teilweise hitzigen Debatten in Hamburg.

"Wir haben einstimmig beschlossen, dass wir eine interne Lösung wollen", sagte Robert Hampe, der Sprecher des Bundesausschusses, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Tags zuvor hatten die Landesfürsten am Nachmittag fast sieben Stunden lang debattiert und dabei auch die wichtige Präsidentenpersonalie kontrovers diskutiert.

"Nach viel Hin und Her" habe man sich auf den 64-Jährigen aus Waldesch festgelegt, berichtete Hampe. Der seit kurzem pensionierte ehemalige stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums auf der Karthause in Koblenz galt schon lange als Favorit der 18 Landesverbände, falls es einer verbandsinternen Lösung gibt. Doch in dem Gremium gab es auch Befürworter einer externen Lösung - und allein der Name Stich klang für einige Landeschefs nach Aufbruch und Neubeginn.

Der Wimbledonsieger von 1991 habe seine Bereitschaft zur Kandidatur "deutlich signalisiert", berichtete Hampe von einem Gespräch am Mittwoch. Vor drei Jahren hatte Altenburg-Vorgänger Georg von Waldenfels schon einmal den Namen Stich ins Spiel gebracht, im November 2011 wollte er allerdings vor allem seinen ungeliebten Rivalen Altenburg verhindern. Damals verzichtete Stich, Waldenfels zog seine Kandidatur zurück - und Altenburg wurde neuer DTB-Boss.

Der Frankfurter Investmentbanker hatte Anfang April dieses Jahres angekündigt, am 16. November bei der Mitgliederversammlung in Berlin nicht wieder zu kandidieren. Sofort wurden die ersten Namen gehandelt - Stich hielt und hält sich mit öffentlichen Äußerungen zu dem Thema allerdings stets zurück. Der Ex-Profi lag mit dem DTB zuletzt mehrfach im Clinch, vor allem im Streit um das Rothenbaum-Turnier.

Klaus dagegen wiederum hatte schon frühzeitig seine Bereitschaft signalisiert. "Wenn meine Kollegen im Bundesausschuss der Meinung sind, dass ich der richtige Mann bin, könnte ich mir das vorstellen", sagte er - jetzt muss er im November nur noch gewählt werden.

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