Favoriten und Außenseiter bei den US Open

New York · Titelverteidigerin Serena Williams startet als haushohe Favoritin in die US Open und will dort von diesem Montag an als erste Tennisspielerin seit Steffi Graf 1988 den Grand Slam perfekt machen - den Gewinn der vier wichtigsten Turniere in einem Kalenderjahr.

 Serena Williams will als erste Tennisspielerin nach Steffi Graf den Grand Slam perfekt machen. Foto: Peter Foley

Serena Williams will als erste Tennisspielerin nach Steffi Graf den Grand Slam perfekt machen. Foto: Peter Foley

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Bei den Herren ist das Rennen in New York offener. Altmeister Roger Federer hat sich mit seinem jüngsten Turniersieg in Cincinnati wieder einmal in Erinnerung gebracht. Novak Djokovic und Andy Murray haben die US Open ebenfalls schon gewonnen. Rafael Nadal auch, doch der Spanier schwächelt in dieser Saison. Im vorigen Jahr mussten alle dem Kroaten Marin Cilic den Titel überlassen.

Kann Serena Williams den Grand Slam schaffen?

Auf jeden Fall. Die 33 Jahre alte Amerikanerin hat die vergangenen vier Grand-Slam-Turniere gewonnen und damit zum zweiten Mal den jahresübergreifenden, sogenannten Serena-Slam geschafft. Die Weltranglisten-Erste hat ungeheure kämpferische Qualitäten und ihre Nerven fast immer gut im Griff.

Was und wer können ihr gefährlich werden?

In erster Linie sie selbst, meint jedenfalls Serena Williams. Der Druck und die mediale Beachtung beim Heimturnier sind noch einmal größer als ohnehin schon. Auch die Nummer eins kann zudem einmal einen schlechten Tag haben. Zuletzt verlor sie gegen die aufstrebende Schweizerin Belinda Bencic. Von der Konkurrenz überzeugte Tschechiens zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova mit ihrem Turniersieg in New Haven, wo sie die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki und French-Open-Finalistin Lucie Safarova bezwang.

Die Weltranglisten-Zweite Simona Halep hat noch keinen Grand-Slam-Titel gewonnen, Maria Scharapowa sagte wegen einer anhaltenden Beinverletzung sogar ihre Teilnahme ab. Von den deutschen Damen überzeugte Angelique Kerber, 2011 Halbfinalistin der US Open, mit dem jüngsten Turniersieg in Stanford.

Wer hat die besten Chancen bei den Herren?

Geht es nach den Ergebnissen dieser Saison, ist Novak Djokovic Favorit. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien würde nach dem Grand Slam greifen, hätte er nicht das French-Open-Finale gegen Stan Wawrinka verloren. In New York holte Djokovic aber erst einmal den Titel bei fünf Finalteilnahmen. Wimbledon-Finalist Roger Federer war dagegen schon fünfmal erfolgreich und schlug Djokovic und Murray jüngst beim Titelgewinn in Cincinnati. Murray holte sich mit dem Finalsieg über Djokovic die Trophäe in Montreal. Der Schotte gewann 2012 nach Olympia-Gold auch die US Open - gegen Djokovic.

Wer sind die Außenseiter?

Rafael Nadal gehört dazu, obwohl der Spanier zuletzt Selbstvertrauen mit dem Turniersieg in Hamburg tankte. Doch bei den Masters-Turnieren in Nordamerika war im Viertel- beziehungsweise Achtelfinale Schluss. Im Viertelfinale in Montreal unterlag Nadal dem Japaner Kei Nishikori, dem letztjährigen Überraschungsfinalisten der US Open. Der Japaner ist inzwischen die Nummer vier der Welt und traut sich den großen Coup zu, der im Vorjahr Marin Cilic in New York gelang. Den Kroaten, der zuletzt enttäuschte, schlug er jüngst in Washington. Auch French-Open-Champion Wawrinka ist inzwischen alles zuzutrauen.

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