Kieler Woche: Versöhnliches Finale nach vielen Ausfällen

Kiel · Die 120. Kieler Woche ist nach neun Tagen mit vielen wetterbedingten Ausfällen versöhnlich zu Ende gegangen.

 Die traditionelle Windjammerparade durfte bei der Kieler Woche natürlich nicht fehlen. Foto: Carsten Rehder

Die traditionelle Windjammerparade durfte bei der Kieler Woche natürlich nicht fehlen. Foto: Carsten Rehder

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"So eine Kieler Woche habe ich noch nicht erlebt. Die Ausschläge nach unten und oben waren zu heftig, um nach einer windtechnisch perfekten Kieler Woche des Vorjahres auch im 132. Jahr jubilieren zu können", sagte Organisationsleiter Peter Ramcke. Dennoch konnten insgesamt 343 Wettfahrten durchgeführt werden.

Bei der Europameisterschaft in der Jugendklasse 29er gewannen die Lokalmatadoren Jasper Steffens und Tom Lennart Brauckmann vom Kieler Yacht-Club nach gelungenem Endspurt Silber hinter den Schweden Adrian Salamon/Julius Hallstrom und vor den Franzosen Yrieix Brice/Loic Fischer-Guillov. "Nach den ersten beiden Rennen waren wir 130. und haben dann die Aufholjagd gestartet. Toll, dass es so ausgegangen ist", sagte Tom Lennart Brauckmann. An den Titelkämpfen in der Aufbauklasse für den olympischen 49er hatten 184 Jugendteams aus 21 Ländern teilgenommen.

Rekordjäger Wolfgang Hunger aus Strande musste in diesem Jahr nach sieben Siegen in Serie mit Platz fünf zufrieden sein. Aufgrund vieler Rennausfälle hatte der 54-Jährige nach verpatztem Start in nur fünf Rennen keine Aufholchance mehr. Der mehrfache Weltmeister konnte seinen Rekord von 21 Kieler-Woche-Siegen mit Julien Kleiner nicht weiter in die Höhe schrauben. Der Sieg in der anspruchsvollen Jolle sicherte sich Jan-Philipp Hoffmann vom Düsseldorfer Yacht-Club mit Vorschoter Felix Brockerhoff. SAP-Mitgründer Hasso Plattner segelte im Feld der 62 Starter aus zehn Ländern auf Platz 27.

Insgesamt haben über neun Tage mehr als 1500 Boote an der Regatta für olympische, paralympische und internationale Klassen sowie an der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Seesegler und den Offshore-Wettfahrten teilgenommen. Dabei mussten mehrfach ganze oder halbe Renntage aufgrund widriger Wetterbedingungen wie Flaute, Sturm oder Gewitter abgesagt werden.

In der ersten Woche hatten die deutschen Segler in zehn olympischen und zwei paralympischen Disziplinen elf Podiumsplätze, darunter fünf Siege gefeiert. Die zweite Halbzeit endete mit sechs Siegen in 14 Klassen. Moritz Paschen aus Potsdam gewann im Laser 4.7, der Kieler Frithjof Schwerdt im Musto Skiff.

Die Crew des Hamburgers Frank Schönfeldt siegte in der J/24, Laurits Bockelmann und Kim Liedtke waren die schnellsten im Hobie 16. Die Altmeister Helge und Christian Sach aus Zarnekau waren im Formula 18 nicht zu schlagen. Damit verbuchten DSV-Starter insgesamt elf Kieler-Woche-Titel zuzüglich der drei Seesegel-Meister zur Wochenmitte, die alle aus Hamburg kommen.

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