Totilas-Comeback: Achter Sieg beim achten Ritt

Aachen · Nach dem achten Sieg beim achten Start erhält Totilas eine Pause. Das teuerste Dressurpferd der Welt wird am Sonntag nicht in der Kür geritten.

 Matthias Rath und sein Pferd Totilas bilden wieder eine Einheit. Foto: Rolf Vennenbernd

Matthias Rath und sein Pferd Totilas bilden wieder eine Einheit. Foto: Rolf Vennenbernd

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"Nach Absprache mit dem Trainer und der Familie wird er nicht antreten", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu. Totilas soll nun für die WM in der Normandie geschont und gezielt vorbereitet werden.

Nach dem erneuten Sieg am Samstag gab es das erste Lob vom Trainer. "Das war noch besser", rief der niederländische Coach Sjef Janssen, als Rath und Totilas aus dem Viereck kamen. Das Dressurpaar setzte seine beeindruckende Serie seit dem Comeback vor zwei Monaten fort und gewann am Samstag beim CHIO in Aachen unter den Augen von Fußball-Weltmeister Thomas Müller auch im Grand Prix Special.

Zwei Tage nach Platz eins im Grand Prix setzten sich der 29-Jährige aus Kronberg und das teuerste Dressurpferd der Welt erneut durch. Mit 84,529 Prozentpunkten lag das Paar vor der britischen Doppel-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin mit Valegro (83,157).

"Er hat super mitgemacht bis zur allerletzten Aufgabe", kommentierte Rath. "Auch die Piaffen waren besser als im Grand Prix." Optimistisch äußerte sich der Reiter mit Blick auf die Weltmeisterschaften Ende August: "Wenn man bei solchen Richtern mehr als 84 Punkte bekommt, was soll man da sagen - in vier Wochen ist das eine Einzelmedaille."

Leicht verbessert zeigte sich Olympiasiegerin Dujardin. Doch die große Favoritin konnte erneut nicht siegen und blieb hinter den Erwartungen zurück. Dritte wurde Helen Langehanenberg aus Billerbeck mit Damon Hill (82,078) vor Isabell Werth aus Rheinberg mit Bella Rose (81,471). "Unsere Zeit kommt noch", rief Werth. Die letzte Dressurprüfung ist am Sonntag die Kür mit Musik. Durch den Verzicht von Rath und Totilas kann Kristina Sprehe mit Desperados starten.

Nicht unerwartet gewannen die deutschen Vielseitigkeitsreiter zum dritten Mal hintereinander den Nationenpreis. Das Team setzte sich nach dem Geländeritt mit 129,00 Strafpunkten durch. Es folgten Großbritannien (152,40) und Frankreich (164,60).

In der Einzelwertung gewann Sandra Auffarth mit Opgun Louvo. Die Reiterin aus Ganderkesee bei Oldenburg hatte im Vorjahr den Sieg um eine Sekunde verpasst, dieses Mal war sie auch im Gelände schnell genug. Für einen deutschen Dreifach-Erfolg sorgten Ingrid Klimke aus Münster mit Escada (40,20) und Michael Jung aus Horb mit Sam (41,20).

Besonders glücklich war Auffarth, die trotz eines Handicaps gewann: Die Team-Olympiasiegerin konnte nach eigenen Angaben ihre Uhr beim Start nicht aktivieren, was bei einem Zeitlimit von sieben Minuten eine erschwerende Bedingung ist. "Ich wusste gar nicht wie schnell ich war", berichtete sie. "Ich bin einfach nach Gefühl geritten." Großzügig zeigte sich die zweitplatzierte Klimke: "Ich gönne es ihr nach dem letzten Jahr."

Trotz Rang drei war Doppel-Olympiasieger Jung zufrieden. "Das war die letzte Generalprobe", sagte Jung mit Blick auf die WM. Sein Top-Pferd Sam war im Vorjahr verletzt und musste pausieren. "Insofern war es wichtig, mal wieder auf Zeit zu reiten", erklärte er.

Das wichtigste Springen des vorletzten Turniertages gewann Frank Schuttert. Der 20-Jährige aus den Niederlanden setzte sich in der Siegerrunde im Sattel von Epleaser durch. In 48,39 Sekunden lag der U21-Europameister vor dem Belgier Pieter Devos (48,89) mit Dylano und Maikel van der Vleuten mit Verdi (49,07). Bester deutscher Reiter war Christian Ahlmann aus Marl, der mit Cornado (49,57) Vierter wurde.

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