Dressur-Bundestrainerin: "Nicht mehr auf Gold abonniert"

Aachen · Fragen an Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu nach dem Ende den Europameisterschaften in Aachen.

 Bundestrainerin Monica Theodorescu plant schon für Olympia. Foto: Uwe Anspach

Bundestrainerin Monica Theodorescu plant schon für Olympia. Foto: Uwe Anspach

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Nach der enttäuschenden Bronzemedaille mit der Equipe und zweimal Silber für Kristina Bröring-Sprehe bei der Heim-EM - wie steht die deutsche Dressurreiterei ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro da?

Monica Theodorescu: Sehr gut. Insgesamt können wir ein positives Fazit der Titelkämpfe ziehen, auch wenn sie nicht ganz glücklich begonnen haben. Im Mannschafts-Wettbewerb waren die anderen einfach besser. Am Ende haben sich am Samstag im Grand Prix Special und am Sonntag in der Kür noch einmal alle gesteigert, die im Wettkampf waren.

Was muss jetzt bis Rio 2016 passieren?

Theodorescu:Natürlich müssen wir neue Paare aufbauen für das nächste Jahr. Das ist klar. Und dann daran gehen, dass wir wieder die Goldmedaille mit der Mannschaft gewinnen. Man sieht aber, dass auch im Mannschafts-Wettbewerb alles eine Frage der Tagesform ist. Wir sind nicht mehr auf Gold abonniert. Aber es ist nach wie vor in Reichweite.

Charlotte Dujardin auf Valegro gegen Kristina Bröring-Sprehe auf Desperados - ist dies das Duell auch im kommenden Jahr?

Theodorescu:Das ist schon möglich. Ich rechne allerdings auch mit Isabell Werth mit Bella Rose. Wenn alles wieder gut läuft und sie gut in Form kommt, denke ich, dass wir für die Einzelmedaillen zwei Eisen im Feuer haben. Und natürlich verstärkt das auch die Mannschaft, wenn Bella Rose in Form ist. Kristina und Desperados sind immer mehr gereift und gefestigter und einfach richtig gut zusammengewachsen, dass sie jetzt absolut Weltklasse sind.

An welche Paare denken Sie noch für Olympia?

Theodorescu:Da ist ein Hubertus Schmidt mit Imperio. Das Pferd ist noch recht unerfahren. Jessica von Bredow-Werndl mit Unee, die hier in Aachen zum ersten Mal in der Mannschaft war und vor allem selbst hinter ihren eigenen Erwartungen geblieben ist. Sie hat aber auch Konstanz gewonnen. Wir haben auch eine Fabienne Lütkemeier mit D'Agostino und Anabel Balkenhol mit Dablino, die in diesem Jahr nah an der Mannschaft war.

Ein Paar fehlt in Ihrer Auflistung: Totilas und Matthias Rath. Wie sehr hat das Theater um die Verletzung und das EM-Aus des Hengstes Sie und die Mannschaft belastet?

Theodorescu:Was heißt belastet? Das gehört zum Job. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Das ist unschön geendet. Das konnte man so nicht ganz voraussehen, dass das Pferd nicht so stabil ist wie die anderen. Wir mussten versuchen, ihn hier an den Start zu bringen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Das hat nicht sollen sein. Er bleibt ein Schwachpunkt, was die Gesundheit betrifft. Natürlich sollte es so sein, dass alle vier Pferde 100-prozentig fit sind.

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