Amerikaner siegt beim CHIO - Michaels-Beerbaum strahlt

Aachen · Meredith Michaels-Beerbaum strahlte wie bei einem Sieg. Der vierte Rang war für die Springreiterin aus Thedinghausen beim Preis von Europa so wertvoll wie Platz eins, denn sie ritt beim CHIO in Aachen ein ganz neues Pferd.

 Kent Farrington gewann auf seinem Pferd "Voyeur". Foto: Rolf Vennenbernd

Kent Farrington gewann auf seinem Pferd "Voyeur". Foto: Rolf Vennenbernd

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"Das ist mein Geheimnis", rief sie und grinst, noch im Sattel von Fibonacci sitzend. Bei der ersten wichtigen Prüfung des CHIO gewann der Amerikaner Kent Farrington. Der 34 Jahre alte Springreiter aus Connecticut setzte sich beim Preis von Europa im Sattel von Voyeur dank des schnellsten Rittes ohne Fehler in 47,82 Sekunden durch. Hinter Farrington kamen am zweiten Tag des größten Reitturniers der Welt die Portugiesin Luciana Diniz mit Lady Lindenhof (51,06) und der Ire Shane Breen mit Confident of Victory (51,11) auf die Plätze zwei und drei.

Farrington feierte fröhlich seinen ersten Sieg, aber geradezu begeistert war Michaels-Beerbaum. Glücklich ritt sie über den Abreiteplatz und lobte ihren neunjährigen Fibonacci überschwänglich: "Das ist unser erstes Stechen - toll!" Erst seit drei Monaten reitet die dreimalige Weltcup-Siegerin den Wallach. Ehemann Markus Beerbaum war zuvor klatschend die Treppe der 40000-Mann-Arena heruntergelaufen, um seiner Frau als Erster zu gratulieren. Sechster wurde Christian Ahlmann aus Marl mit Codex on (51,62). Insgesamt kamen drei einheimische Reiter unter die Top Ten.

Wenige Stunden zuvor hatte Marcus Ehning als bester deutscher Reiter in einer kleineren Prüfung den fünften Platz belegt. Mit dem Hengst Comme Il Faut blieb der Profi aus Borken ohne Abwurf und benötigte 67,25 Sekunden für den Parcours. Es gewann der deutlich schnellere Brasilianer Alvaro de Miranda mit Amigo (63,09) vor dem Franzosen Julien Epaillard mit Pigmalion (63,11) und dem Belgier Jos Verlooy mit Golden Horta (66,18).

Eine Enttäuschung erlebte am zweiten CHIO-Tag Hans-Dieter Dreher, weil er auf einen Start in der deutschen Nationalmannschaft verzichten muss. Sein Pferd Embassy hat einen leichten Infekt und kann bei der wichtigen Teamprüfung am Donnerstag (19.30 Uhr) nicht geritten werden. "Schade, aber es hat keinen Zweck", sagte der 42-Jährige aus Eimeldingen. Durch Drehers Pech kommt die 24-jährige Katrin Eckermann aus Münster zu ihrem Debüt im Aachener Mannschafts-Wettbewerb. Kern des Quartetts sind der in Belgien lebende deutsche Meister Daniel Deußer, Ludger Beerbaum aus Riesenbeck und Marcus Ehning aus Borken.

"Wir haben sie bewusst aufgebaut", sagte Bundestrainer Otto Becker über Eckermann. Vor einer Woche ritt die junge Frau mit Firth of Lorne beim Nationenpreis im schwedischen Falsterbo zwei Runden ohne Abwurf. "Sie war sogar letzte Starterin und hat das bravourös gelöst", lobte der Coach.

Noch mehr im Blickpunkt stehen als Eckermann wird das CHIO-Comeback von Totilas. Nach drei Jahren Pause wird Matthias Rath das einstige Wunderpferd am dritten Turniertag im Sportpark Soers satteln und den Dressur-Nationenpreis bestreiten. Der Sieg sei dabei weniger wichtig, "sondern die Form der Pferde", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu mit Blick auf die WM im August in der Normandie.

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