Schwache deutsche Motorrad-Piloten am Marquez-Tag

Motegi · Als Marc Marquez überschwänglich jubelnd auf der Auslaufrunde stoppte, stand sein Bruder Alex bereits an der Strecke und war der erste Gratulant.

 Marc Marquez ließ sich in Japan ausgiebig feiern. Foto: Kimimasa Mayama

Marc Marquez ließ sich in Japan ausgiebig feiern. Foto: Kimimasa Mayama

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Der Motorrad-Grand-Prix von Japan in Motegi unterstrich eindrucksvoll das Talent und die Überlegenheit der spanischen Rennfahrer-Brüder. Marc holte sich zum zweiten Mal hintereinander vorzeitig den Titel in der Königsklasse MotoGP und es war ihm völlig egal, dass der Triumph mit einem kleinen Schönheitsfehler behaftet war. Hinter seinem Landsmann Jorge Lorenzo wurde der 21-Jährige nämlich "nur" Zweiter.

Alex Marquez ist auf dem besten Weg, es seinem älteren Bruder gleichzutun. Sein Sieg in der Moto3-Klasse bedeutet vor den letzten drei Rennen der Saison satte 25 Punkte Vorsprung vor der Konkurrenz, die sich mit haarsträubenden Fehlern selbst aus dem Titelrennen zu nehmen scheint.

Die Umarmung der beiden Spanier war Auftakt zu einer Jubelparty für den alten und neuen Champion. Geradezu martialisch inszenierte Honda die Feierlichkeiten. Ein Samurai übergab dem Titelträger ein Schwert, mit dem er die Schnur eines Luftballon durchschnitt. Dieser kündete vom Triumph des Ausnahmefahrers. Geishas brachten "MM" einen Weltmeisterhelm aus 24-karätigem Gold. "Es ist ein Traum. Ich bin so glücklich", jubelte Marquez und bedankte sich artig bei seinem Arbeitgeber.

Stefan Bradl konnte da nur ein wenig neidvoll zusehen. Der Zahlinger schaffte mit Platz sieben ein ordentliches Ergebnis und polierte damit das deutsche Abschneiden wenigstens etwas auf. Denn für die meisten seiner Kollegen war es eher ein gebrauchtes Wochenende.

Mit großen Ambitionen war Sandro Cortese in das Rennen der Moto2 gegangen. Der Berkheimer startete zwar nur von Position elf, fühlte sich aber zu Höherem berufen. Schließlich hatte er im Warm up Platz zwei belegt. Doch schon nach wenigen Metern war klar: es wird wieder nichts. Ein verpatzter Start und Rang 16 waren bereits zu viel. Bei der Aufholjagd rutschte er schließlich in den Kies. "Es war mein Fehler, keine Frage. Es tut mir sehr leid für das Team", sagte der Moto3-Champion von 2012. Er hofft nun auf Wiedergutmachung im australischen Phillip Island am nächsten Sonntag.

Nicht besser als Cortese erging es Marcel Schrötter. Auch er war lange in den Top-10 unterwegs, ehe er Fahrer für Fahrer durchgereicht wurde und schließlich ähnlich wie Cortese nach einem Ausrutscher vorzeitig das Rennen beendete. So blieb nur noch Jonas Folger, der als Zwölfter aber ebenfalls sein Leistungsvermögen nicht ausschöpfte.

Beim Sturzfestival in der Moto3-Klasse erwischte es auch Luca Grünwald. Bitter dabei: Der Pilot des Kiefer-Teams war drauf und dran, endlich einmal in die Punkte zu fahren. Doch weiter nach vorn als Platz 16 ging es nicht, dann flog auch er ab. Philipp Öttl ist derzeit nicht in der Lage, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Er musste sich nach Startplatz 33 mit Rang 17 begnügen.

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