"Schmerz ohne Ende" - Romboni stirbt bei Unfall

Rom · Der tödliche Unfall des früheren WM-Motorradpiloten Doriano Romboni bei einer Gedenkveranstaltung für den gestorbenen Marco Simoncelli hat in Italien Trauer und Fassungslosigkeit ausgelöst.

 Doriano Romboni ist bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung ums Leben gekommen. Foto: Komunicare

Doriano Romboni ist bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung ums Leben gekommen. Foto: Komunicare

Foto: DPA

Ausgerechnet bei einem Rennen in Gedenken an den vor zwei Jahren verunglückten Marco Simoncelli stürzte der 44-Jährige im Training und starb am Abend im Krankenhaus. "Das ist verrückt. Wir waren hier, um an einen Piloten zu erinnern, und es ist noch einmal passiert", sagte der italienische Fahrer Max Biaggi fassungslos.

Rombonis Unfall beim Sic Supermoto Day in Latina bei Rom erinnert auf fatale Weise an den Crash, der seinen Landsmann Marco Simoncelli das Leben kostete. Der MotoGP-Fahrer war am 23. Oktober 2011 beim Großen Preis von Malaysia in Sepang gestürzt und von zwei anderen Fahrern überrollt worden. Auch Romboni hat die Kontrolle über sein Motorrad verloren, war gestürzt und von seinem Kollege Gianluca Vizziello getroffen worden. "Er ist für Sic gefahren. Und wie er gestorben", titelte die Zeitung "Tuttosport".

Mehrere andere Piloten hielten sofort an, um Romboni zu helfen. "Er bewegte sich nicht mehr, er atmete nicht mehr", berichtete Biaggi. "Ich bin dahin gegangen und dachte, ich finde einen verletzten Freund, vielleicht mit einem gebrochenen Arm. Stattdessen ging sein Blick ins Leere, es war schrecklich", sagte der Reporter Guido Meda, der ebenfalls als einer der ersten am Unglücksort war.

Der Italiener Romboni wurde noch an der Strecke wiederbelebt und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, wo er nach einer Not-Operation um kurz nach 17 Uhr am Nachmittag starb. "Tragödie am Tag der Erinnerung", schrieb der "Corriere dello Sport", "Schmerz ohne Ende". Romboni hatte von 1990 bis 1995 sechs Grand Prix gewonnen und war später in die Superbike-WM gewechselt.

Der italienische Motorradsportverband reagierte geschockt und sagte das für Sonntag geplante Rennen ab, obwohl sich die Fahrer zuvor für einen Start ausgesprochen hatten. "Nach dem tragischen Unfall ist die Absage für uns eine Pflicht als Zeichen der Trauer und des Respekts für Doriano und seine Familie, bei der wir im Schmerz dieses Augenblicks sind", erklärte Präsident Paolo Sesti.

Die Fahrer hatten ursprünglich gemeinsam mit Paolo Simoncelli, dem Vater des vor zwei Jahren verunglückten Marco, entschieden zu fahren und einen Teil des Erlöses an die drei Kinder Rombonis zu spenden. "Es sollte ein großes Fest in Erinnerung an einen toten Freund sein. Es ist ein Drama passiert, aber es hat keinen Sinn, deshalb aufzuhören", sagte Biaggi. Rombonis Frau erreichte am Samstagabend die Strecke in Latina, wo zwei der drei Kinder des Paares den Unfall aus der Box mit ansehen mussten.

Auch die anderen Fahrer reagierten geschockt auf den erneuten tödlichen Unfall. "Ich kann es nicht glauben. Mein Freund, Rivale in 1000 Rennen, ein Kämpfer mit großem Herz", twitterte Loris Capirossi. Marco Melandri schrieb: "Großartiger Mann, der das Motorrad wie wenige andere beherrscht hat." Der Spanier Alvaro Bautista twitterte: "Ich habe keine Worte, es scheint unglaublich."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort