Marquez-Festspiele: Marc siegt, Alex holt Moto3-Titel

Valencia · Sie herzten sich, sangen gemeinsam und zogen später jubelnd durch die Nacht in Valencia: Die spanischen Marquez-Brüder Marc und Alex haben für ein Novum in der 73-jährigen Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft gesorgt.

 In der Klasse Moto3 sicherte sich Alex Marquez den Titel. Foto: Kai Foersterling

In der Klasse Moto3 sicherte sich Alex Marquez den Titel. Foto: Kai Foersterling

Foto: DPA

Zum ersten Mal holte sich ein Geschwisterpaar in einem Jahr zwei WM-Titel. Nachdem MotoGP-Überflieger Marc Marquez seinen zweiten Gesamtsieg in der Königsklasse bereits seit Wochen in der Tasche hatte, folgte ihm beim WM-Finale in Valencia sein jüngerer Bruder. Alex reichte ein dritter Rang, um zum ersten Mal Champion in der Moto3-Kategorie zu werden. Marc gewann das MotoGP-Rennen am Sonntag und stellte mit seinem 13. Saisonsieg einen weiteren Rekord auf.

Für Alex Marquez war bis zuletzt alles offen. Der Australier Jack Miller holte seinen fünften Saisonsieg - doch die 16 Punkte vom dritten Rang reichten Marquez. Am Ende trennten ihn vom ersten Verlierer, wie es Miller selbst sah, zwei Punkte. "Ich musste mit allen Waffen kämpfen, um es zu schaffen", zollte Alex Marquez auch seinem Rivalen Respekt. Die deutschen Piloten sahen wie bereits im gesamten Saisonverlauf nur die Auspuffrohre der gesamten Konkurrenz. Luca Grünwald verabschiedete sich als 22. aus der WM, Philipp Öttl war schon frühzeitig ausgeschieden.

Auch Sandro Cortese in der Moto2 sah die Zielflagge nicht: In Kurve zwei rutschte der Berkheimer in den Kies. Wenigstens Platz neun in der Gesamtwertung rettete er. "Ich hatte einen guten Start und in der zweiten Kurve war das Rennen beendet. Auch der neunte Rang kann nichts daran ändern, dass die Enttäuschung groß ist. Die Saison mit einem Sturz zu beenden, ist extrem frustrierend", sagte er. Bei seinem Sturz nahm er fast noch Jonas Folger mit. Der musste durch das tiefe Kiesbett ausweichen und fand sich von Startplatz sieben kommend auf Position 29 wieder. Dass der Schwindegger kämpfen kann, bewies er einmal mehr und holte mit Platz 13 wenigstens noch drei WM-Zähler.

Besser war da sein Kumpel Marcel Schrötter, der beim Halali Achter wurde. "Wir haben es unter die Top-Ten der Meisterschaft geschafft, das war unser Ziel. Das ist für uns ein super Ergebnis", sagte Schrötter. "Trotzdem will ich mehr: Platz fünf oder vier und mal auf das Podest. Das ist im nächsten Jahr unser Ziel."

Mit Tom Lüthi gab es einen kuriosen Sieger. Der Schweizer profitierte davon, dass unmittelbar auf der Ziellinie dem bis dahin führenden Weltmeister Esteve Rabat aus Spanien das Benzin ausging. "Ich bin oft nicht auf der Ideallinie gefahren, habe daher mehr Meter zurückgelegt. Mein Fehler", sagte Rabat.

Für Stefan Bradl endete das dreijährige Engagement im Honda-Team von Lucio Cecchinello mit Platz acht. Der Zahlinger kam mit den wechselnden Wetterbedingungen mit teilweise Sprühregen nicht gut zurecht, machte jedoch keine Fehler und sah somit auf der ungeliebten Strecke von Valencia wenigstens die Zielflagge.

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