DTM-Neuling Martin gewinnt Rennen in Russland

Wolokolamsk · Fünf selbst verschuldete Chaos-Minuten in Russland haben Audi wertvolle Punkte im DTM-Titelkampf gekostet und Maxime Martin im BMW den Weg zu seinem Premierenerfolg freigemacht.

 Maxime Martin hat zum ersten Mal ein DTM-Rennen gewonnen. Foto: Juergen Tap

Maxime Martin hat zum ersten Mal ein DTM-Rennen gewonnen. Foto: Juergen Tap

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Der Belgier zeigte bei seinem Start-Ziel-Sieg auf dem "Moscow Raceway" davon unbenommen eine starke Leistung und verwies Markenkollege Bruno Spengler auf Rang zwei. "Das war ein perfekter Tag", sagte Martin der ARD. "Erster Sieg im fünften Rennen - super."

Audi-Pilot Mattias Ekström hielt den Gesamtführenden Marco Wittmann im (BMW) um 0,1 Sekunden hinter sich und ist nach Rang drei nun erster Verfolger des Franken. Bester Mercedes-Fahrer wurde Christian Vietoris auf Rang sieben hinter Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock, der in seinem BMW in den letzten Runden noch von Rang drei zurückfiel.

Wittmann hat nach fünf von zehn Saisonrennen mit 70 Zählern nun 20 Punkte Vorsprung auf Ekström. Mit je 41 Punkten folgen Edoardo Mortara im Audi und Spengler. Martin ist nach dem ersten Sieg eines Belgiers in der DTM nun hinter Mike Rockenfeller Sechster. Der Champion von 2013 verschenkte einen möglichen Spitzenplatz durch einen unnötigen Unfall und musste sich deutliche Kritik anhören.

Schon am Start verteidigte Martin die erste Pole Position seiner Karriere vor Spengler. Als Zehnter der Gesamtwertung vor dem Rennen schien der Kanadier aber im Titelkampf schon keine Rolle mehr spielen zu können - viel interessanter waren daher zunächst die ersten Runden von Spitzenreiter Wittmann und der Audi-Verfolgergruppe.

Wittmann schob sich rasch um zwei Plätze nach vorne auf Rang fünf. Mortara, mit 19 Punkten Rückstand vor dem Rennen Gesamtzweiter, fiel dagegen wegen einer selbstverschuldeten Kollision mit Jamie Green bis ans Ende des Feldes zurück. Ekström und Adrien Tambay positionierten sich dafür direkt hinter Maxime und Spengler und profitierten auch davon, dass Rockenfeller auf den harten Pneus keine Chance gegen die Autos auf den Optionsreifen hatte.

Allerdings: "Rocky" schlug sich auf den unterlegenen Gummis tapfer und hielt den zeitlichen Rückstand im Rahmen. Mit einem guten Boxenstopp, so die Theorie, wollte er im zweiten Teil des Rennens auf der 3,931 Kilometer langen Strecke nach ganz vorne fahren.

Dann aber folgten für Audi und insbesondere das Team Phoenix katastrophale Minuten. Erst musste Timo Scheider seinen Dienstwagen auf der Zielgeraden mit einem Defekt abstellen und provozierte so die erste Safety-Car-Phase. Teamkollege Rockenfeller reagierte via Funk nervös und musste beruhigt werden. Sein Plan war in Gefahr - vollends zum Scheitern brachte er ihn aber selbst, als er nach dem Restart ins Heck von Tambay fuhr und sich selbst aus dem Rennen nahm. "Verflucht noch mal, es war alles noch drin, warum kannst du dich nicht konzentrieren", schimpfte Phoenix-Teamchef Ernst Moser im Funk.

Erneut musste das Safety Car ausrücken und Martin Angriffe der Verfolger immer weniger fürchten. Für Spannung sorgte auf den letzten Metern der Zweikampf zwischen Wittmann und Ekström um den letzten Podestplatz - der Schwede behielt den Kühler seines RS5 DTM gerade so vorn. Die Enttäuschung über fast ein Jahr ohne Rennsieg dürfte bei den Audi-Verantwortlichen aber überwiegen.

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