Bradl im Pech: Bruch gefährdet Sachsenring-Start

Assen · Für Stefan Bradl kommt es in dieser Motorrad-WM-Saison knüppeldick. Ein Sturz in der achten Runde des WM-Laufes im niederländischen Assen endete für den Zahlinger im Strecken-Hospital.

 Stefan Bradl droht am 12. Juli auf dem Sachsenring die Zuschauerrolle. Foto: Eddy Lemaistre

Stefan Bradl droht am 12. Juli auf dem Sachsenring die Zuschauerrolle. Foto: Eddy Lemaistre

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Erst bremsten den einzigen deutschen MotoGP-Piloten technische Probleme an seiner nur drittklassigen Forward-Yamaha aus, dann verpasste er auch durch eigene Fehler mehrfach die Punkteränge und nun droht ihm beim Heimrennen am 12. Juli auf dem Sachsenring auch noch die Zuschauerrolle. Am 29. Juni muass Bradl auf den Operations-Tisch in Augsburg.

"Das Kahnbein der rechten Hand ist gebrochen. Er wird gleich am Montag operiert. Wir hoffen alle, dass er bis zum Sachsenring wieder fit ist", sagte Vater Helmut Bradl. "Es war ein schlimmer Highsider, ich konnte absolut nichts dagegen unternehmen", beschrieb Bradl junior seinen folgenschweren Abflug.

Die Aussichten, daheim die Wende zum Besseren zu starten und sein Ziel, bester Fahrer der sogenannten Open-Klasse für Piloten ohne Werksunterstützung zu werden, stehen aber bei nur 50 Prozent. "Der Sachsenring mit seinen vielen Bergauf- und Bergab-Passagen ist für ein gebrochenes Kahnbein gerade an der Gashand nicht so toll", meinte Eurosport-Experte Alex Hofmann, einst selbst in der MotoGP unterwegs.

All das kommt zur Unzeit, denn jetzt laufen die Vertragsgespräche für die neue Saison an. Und Bradl wollte zu gern wieder auf eine konkurrenzfähigere Maschine steigen. Nun wird sogar darüber spekuliert, ob er zurück in die Moto2-Klasse wechselt, in der er vor vier Jahren Weltmeister geworden war. Ein Interessent soll auch das Team von Sandro Cortese sein.

Für den lief es in Assen wie für alle anderen Deutschen überhaupt nicht rund. Mit Platz 17 war der Berkheimer überhaupt nicht zufrieden. Die größte deutsche Hoffnung, der zweimalige Saisonsieger Jonas Folger, haderte in Assen mit den Reifen. Bis zur Renn-Halbzeit führte der 22-Jährige das Feld an, fiel dann aber auf Platz sieben zurück. "Die Reifen haben brutal abgebaut. Gegen Rennende sind aus dem Hinterreifen sogar komplette Stücke rausgeplatzt. Ich hab' nicht mehr richtig bremsen können. Die anderen sind auf der Bremse regelrecht an mir vorbeigeflogen", sagte der enttäuschte zweimalige Saisonsieger. "Dabei war ich überzeugt, heute aufs Podium fahren zu können. Das soll nun auf dem Sachsenring gelingen", fügte er an.

In der WM-Wertung liegt der bayerische Kalex-Pilot auf Rang sechs. Es führt Johann Zarco aus Frankreich, der beim Sieg des spanischen Titelverteidigers Esteve Rabat Dritter geworden war. Neben Folger konnte auf dem niederländischen Traditionskurs von den deutschen Fahrern nur noch Philipp Öttl aus Ainring in der kleinsten Hubraumklasse Moto3 als 15. einen WM-Zähler ergattern. Dieses Rennen gewann der Portugiese Miguel Oliveira.

Höhepunkt des Tages bei der 85. Auflage der Dutch TT, die in Zukunft wie die anderen WM-Rennen auch am Sonntag gefahren werden soll, war aber das Duell in der Königsklasse MotoGP. Über die gesamten 26 Runden lieferten sich WM-Spitzenreiter Valentino Rossi aus Italien und der spanische Titelverteidiger Marc Marquez (Honda) einen tollen Zweikampf. In der letzten Kurve wurde Rossi durch eine harte Attacke von Marquez zwar ins Kiesbett gedrängt, doch er blieb wie der Spanier auf dem Motorrad und wurde als Sieger abgewunken.

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