IAAF-Präsident Coe: "Bolt viel, viel nahbarer als Messi"

Peking · Der neue IAAF-Präsident Sebastian Coe hält Sprintstar Usain Bolt für einen bedeutenderen Sportler als die Fußballstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.

 Sebastian Coe war vor der WM zum neuen IAAF-Präsidenten gewählt worden. Foto: Wu Hong

Sebastian Coe war vor der WM zum neuen IAAF-Präsidenten gewählt worden. Foto: Wu Hong

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"In meinem ganzen Leben habe ich seit Muhammad Ali nie jemanden gesehen, der als Sportler die öffentliche Aufmerksamkeit so auf sich zieht wie er", sagte der Brite zum Abschluss der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt". "Es gibt keinen in keiner Sportart, der einen so tiefgreifenden Einfluss auf junge Menschen hat wie Usain Bolt." Der Jamaikaner sei ein Genie, ein Superstar - "aber dabei immer viel, viel nahbarer als Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo".

In der Debatte um die aktuelle Glaubwürdigkeitskrise des Weltverbandes warnte Coe, der nach Abschluss der WM das IAAF-Präsidentenamt offiziell übernahm, vor Stereotypen. "Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir uns eine Art Überlegenheit beimessen, nur weil wir zufällig aus einem bestimmten Teil Europas kommen", sagte der frühere Weltklasseläufer.

Als IAAF-Präsident werde er "nie davor zurückschrecken, mitunter unbequeme Dinge zu sagen. Oder unbequem zu handeln". Coe: "Meine Verantwortung wird sein, dass jeder Mitgliedsverband weiß, wo wir stehen, dass wir alle grimmig den Ruf unseres Sports verteidigen."

Es wäre falsch zu glauben, dass es hier nur um Doping gehe. "Nein. Es geht auch um Wettbetrug. Oder um Manipulation von Altersangaben. Es geht auch um die Wahrnehmung dessen, wofür stehen, welche Werte wir vermitteln."

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