Interview mit David Storl Der erste Ärger ist verflogen

ZÜRICH · Nicht gerade groß war die erste Freude von Kugelstoßer David Storl nach seinem EM-Sieg. Die Weite (21,41 m) machte ihn unzufrieden. Wie aber sah es in ihm aus, als er eine Nacht darüber geschlafen hatte? Mit dem Olympiazweiten sprach Berthold Mertes.

 Geht doch: David Storl lacht nach der Siegerehrung.

Geht doch: David Storl lacht nach der Siegerehrung.

Foto: dpa

Herr Storl, ist Ihr Ärger verflogen?
David Storl: Mittlerweile kann ich mich wirklich freuen. Ich habe schließlich gewonnen, und Tomasz (Olympiasieger Majewski, die Red.) hat nach meinem ersten Versuch gesagt: Du kannst deine Sachen packen und gehen. Aber aus sportlicher Sicht kann ich nicht zufrieden sein, weil die Leistung unter meinen Erwartungen lag.

Gibt es eine positive Erkenntnis?
Storl: Es überrascht mich, wie weit ich mit dieser Grotten-Technik stoßen konnte, ohne umzusetzen.

Die Technikfehler hingen mit ihren Knieproblemen zusammen. Ist die Verletzung ernster?
Storl: Ein Patellaspitzensyndrom. Das hat fast jeder Werfer. Durch die Belastungen kam es zur Reizung im Knie. Das wird operativ behoben - ein kleiner Eingriff.

Leichtathletik-EM in Zürich
37 Bilder

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Zählen für Sie jetzt nur noch der fehlende Olympiasieg und die magischen 22 Meter?
Storl: Selbstverständlich ist Olympia das große Ziel. Aber auch die Hallen-WM - dann hätte ich alle Weltmeisterschaften im Jugend- und Erwachsenenalter gewonnen.

Sie könnten nach Rio 2016 schon alles erreicht haben ...
Storl: Ich bin 24 und denke, dass ich schon noch zehn Jahre weitermachen werde.

Kugelstoßen ist nicht populär. Wie läuft Ihre Vermarktung?
Storl: Zwei, drei Sponsoren habe ich. Aber es stimmt: Im Sprint reicht es, wenn du einmal erfolgreich bist. Aber wenn bei mir noch ein, zwei Titel dazukommen, könnte auch ich ein interessanter Sportler werden.

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