IAAF-Präsidentenamt: Bubka fordert Coe heraus

Kiew · Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka fordert im Kampf um das Präsidentenamt beim Leichtathletik-Weltverband IAAF Lauf-Legende Sebastian Coe heraus.

 Sergej Bubka möchte IAAF-Präsident werden. Foto: Hans Punz

Sergej Bubka möchte IAAF-Präsident werden. Foto: Hans Punz

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Der 51-jährige Ukrainer erklärte offiziell seine Kandidatur und tritt damit bei der Wahl im August in Peking gegen den 58-jährigen Briten an. "Ich strebe die IAAF-Präsidentschaft an, weil ich der Leichtathletik-Welt, die mir so viele Chancen mein ganzen Leben hindurch gegeben hat, etwas zurückgeben möchte", sagte Bubka auf seiner Homepage.

Beim IAAF-Kongress vor der Weltmeisterschaft in Peking wird Amtsinhaber Lamine Diack nicht wieder kandidieren. Der 81-Jährige aus dem Senegal steht seit Dezember 1999 an der Spitze des Weltverbandes. Bubkas Kandidatur war erwartet worden: Der Olympiasieger von 1988 und sechsmalige Weltmeister hat es wie kaum ein anderer Weltklassesportler geschafft, in der Funktionärswelt Karriere zu machen.

"Bubka war ein herausragender Sportler und hat große Erfahrung in der Organisation des internationalen Sports gesammelt. Ich bin sehr gespannt auf sein Programm", sagte Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Seit 2001 gehört Bubka dem IAAF-Council an, seit 2007 ist er Vizepräsident. Außerdem führt er das Nationale Olympische Komitee der Ukraine an und sitzt im IOC. Allerdings würde er nicht ganz unbelastet in den Wahlkampf gehen: Vergeblich hatte sich Bubka im September 2013 um die Präsidentschaft im Internationalen Olympischen Komitee beworben. Der Tauberbischofsheimer Thomas Bach gewann damals das Kandidatenrennen.

Der Ukrainer, dessen Freiluft-Weltrekord von 6,14 Metern von 1994 noch immer gültig ist, will die Arbeit seines Vorgängers ausbauen, "um zu gewährleisten, dass die Leichtathletik und ihre Leitung Weltklasse sind und ein Vorbild für andere im Hinblick auf Verbandsführung, Transparenz und Ethik".

In der Mitteilung auf seiner Homepage sind mehr seine Verdienste aufgezählt als Inhalte eines Programmes. "Wir müssen die Basis mehr unterstützen, um die nächste Generation der Athleten zu inspirieren", erklärte er noch. "Wir müssen uns mehr bei den jungen Leuten engagieren und neuen Zielgruppen erschließen. Und wir müssen den sauberen Sport gewährleisten."

Coe hatte im November umfassende Reformen im Fall seiner Wahl angekündigt. Die Leichtathletik kämpft seit Jahren um Zuschauer und TV-Zeiten. Coe kandidiert als hochgelobter Organisationschef der Olympischen Spiele 2012 von London, er will Bewegung in die IAAF bringen. Der 1500-Meter-Olympiasieger von 1980 und 1984 ist überzeugt davon, dass die Leichtathletik "in eine neue Ära" eintreten könne, und zuversichtlich, dass sie eine "brillante und aufregende Zukunft" habe.

Auch Coe ist bereits Vize bei der IAAF. Prokop, der im August im Council das bisherige Mitglied Helmut Digel ablösen will, hält viel von ihm und betonte bereits mehrfach: "Ich glaube, dass er hervorragende Voraussetzungen für das IAAF-Amt hat. Bei den London-Spielen hat er herausragendes Organisationsgeschick und Innovationskraft bewiesen. Er hat das Potenzial, die notwendigen Reformen einzuleiten."

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