Berlin-Marathon: Kimetto will Weltrekord angreifen

Berlin · Berlin ist immer eine Reise wert - und das beste Pflaster für Marathon-Helden. Bei der 41. Auflage des Asphalt-Klassikers wackelt der erst ein Jahr alte Weltrekord des Kenianers Wilson Kipsang.

 Dennis Kimetto hat sich in Berlin viel vorgenommen. Foto: Shizuo Kambayashi

Dennis Kimetto hat sich in Berlin viel vorgenommen. Foto: Shizuo Kambayashi

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Dessen Landsmann Dennis Kimetto will am Sonntag als schnellster Mann auf der klassischen 42,195-Kilometer-Distanz am Brandenburger Tor ins Ziel rennen. "Wenn die Bedingungen und das Wetter gut sind, ja, dann ist das möglich", sagte der 30-Jährige auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt.

Der Chicago-Sieger von 2013 ist mit einer Bestzeit von 2:03:45 Stunden der Top-Favorit im Elitefeld. Kipsang war im Vorjahr bei seinem Weltrekord nur 22 Sekunden schneller. Schärfste Konkurrenten Kimettos sind sein Landsmann Emmanuel Mutai und der Äthiopier Tsegaye Kebede. Halbmarathon-Weltmeister Geoffrey Kamworor aus Kenia hat sich bei seinem fünften Berlin-Start ebenfalls viel vorgenommen. "Nach zwei dritten Plätzen hier bin ich sicher, dass ich wieder gut laufen werde", sagte der 22-Jährige.

Für die 41. Auflage des Klassikers haben rund 40 000 Läufer sowie fast 6000 Inlineskater, Handbiker und Rollstuhlfahrer gemeldet. Etwa 74 000 Läuferinnen und Läufer hatten sich um eine Marathon-Startnummer beworben. Bei den Besten der Besten ist der flache, schnelle Kurs besonders beliebt: Gleich fünfmal in Serie fiel hier zwischen 2003 und 2013 der Weltrekord. Zudem können die Stars wie im Vorjahr mit perfekten Bedingungen rechnen: Kein Regen und Frühtemperaturen um 14/15 Grad Celsius sind prognostiziert.

"Die Bühne ist bereitet", sagte Renndirektor Mark Milde. Weil die Strecke diesmal geringfügig verändert wurde, musste der Kurs laut Reglement noch einmal akkurat vermessen werden. Verantwortlich war dafür der frühere London-Marathon-Sieger Hugh Jones. "Die Länge der Strecke stimmt auf den Meter genau", versicherte Milde.

Auch Mutai hält einen Weltrekord für möglich, sich selbst wollte der Berlin-Debütant aber (noch) nicht ins Spiel bringen. "Ich habe die Strecke studiert und damals auch die beiden Weltrekorde von Haile Gebrselassie im Fernsehen angeschaut", sagte der 29-Jährige. Es war Mutai, der Kimetto in Chicago vor einem Jahr lange Paroli bot. Mit nur sieben Sekunden Rückstand wurde er in 2:03:52 Zweiter. Seinen größten Sieg feierte der WM-Zweite von Berlin 2009 vor drei Jahren in London: Mutai triumphierte an der Themse in 2:04:40 Stunden.

Ein Weltrekordler kann übrigens mit einem "Stundenlohn" von rund 60 000 Euro rechnen, denn er würde aus drei Prämientöpfen insgesamt 120 000 Euro kassieren: 50 000 als Weltrekord-Bonus, 40 000 für den Tagessieg und 30 000 Euro extra für eine Zeit unter 2:04:00 Stunden.

Nach einer schwierigen Saison hält sich Falk Cierpinski vor seinem vierten Berlin-Marathon mit vollmundigen Ansagen zurück. "Eine persönliche Bestleistung wie vor sechs Jahren hier ist nicht drin. Mir fehlt viel Training in diesem Jahr, da kann ich keine großen Versprechungen machen", sagte der 36-Jährige aus Halle/Saale, der in diesem Jahr von einer hartnäckigen Fußverletzung gebremst wurde. Der Sohn von Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski will am Sonntag aber "eine solide Leistung abliefern".

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