Neu-Bundestrainer Vestergaard lobt Handball-Frauen

Cluj · Der Sieg über den Weltmeister zum Abschluss seiner ersten Arbeitswoche ist für Jakob Vestergaard ein erster Höhepunkt als Handball-Bundestrainer der Frauen.

 Das Team von Jakob Vestergaard gewann gegen Weltmeister Brasilien mit 25:20. Foto: Mircea Rosca

Das Team von Jakob Vestergaard gewann gegen Weltmeister Brasilien mit 25:20. Foto: Mircea Rosca

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Das 25:20 (13:9) gegen Brasilien bei der Karpaten-Trophy im rumänischen Cluj und Platz drei bei dem Nationen-Turnier besiegelten eine erfolgreiche Premiere für den Dänen. "Das war ein guter Start", bilanzierte Vestergaard. Das erste Spiel unter seiner Leitung hatte die deutsche Mannschaft zum Turnierauftakt mit 32:33 nach Siebenmeterwerfen unglücklich gegen den späteren Turniersieger Schweden verloren. Der EM-Dritte besiegte im Finale Gastgeber Rumänien mit 26:17 (14:6).

Vestergaard, der gemeinsam mit seiner neuen Teammanagerin und Co-Trainerin Grit Jurack die deutsche Frauen-Auswahl zurück in die Weltspitze führen will, war vor allem von der Abwehr seines Teams und den starken Torhüterinnen Clara Woltering und Katja Schülke angetan. "Wie unsere Defensive gegen Brasilien nach nur sechs Trainingseinheiten gestanden hat, war brillant, absolut stark", lobte der 40-Jährige.

Mit Blick auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Rekord-Weltmeister Russland am 7. Juni in Dessau-Roßlau und am 13. Juni in Astrachan gab Vestergaard beim einzigen richtigen Test allen Spielerinnen Einsatzzeiten. Während WM-Torschützenkönigin Susann Müller gegen Schweden einen rabenschwarzen Tag hatte und gegen Brasilien verletzungsbedingt fehlte, machten andere auf sich aufmerksam.

Eine Gewinnerin war Nina Wörz. Die 34 Jahre alte Spielmacherin war von Vestergaard nach mehr als vier Jahren unfreiwilliger Auswahlabstinenz reaktiviert worden. Und die Ungarn-Legionärin bewies gute Leistungen und Vielseitigkeit. "Es war so, als ob ich nie weg gewesen wäre", meinte die frühere Leipzigerin, die gegen Brasilien auf ungewohnter Position am Kreis eingesetzt wurde, weil sich die Stammkräfte Luisa Schulze und Anne Müller verletzt hatten. "Ich denke, wir können alle sehr positiv nach vorne auf die beiden Qualifikationsspiele gegen Russland schauen."

Zu den Lichtblicken zählte auch die 22-jährige Shenia Minevskaja vom TuS Metzingen, die mit elf Treffern erfolgreichste deutsche Torschützin in Cluj war. "Ich mag diese neue Rolle, dass ich mehr Verantwortung übernehmen darf", sagte die Rückraumspielerin, die davon begeistert war, dass Rekord-Nationalspielerin Jurack zur Teamführung gehört. "Wir alle profitieren davon, dass Grit Jurack jetzt bei der Mannschaft ist. Sie gibt ihre Erfahrung an uns weiter."

Minuspunkte im deutschen Spiel waren die Chancenverwertung und Konstanz im Angriff. "Wir wissen, woran wir arbeiten müssen", betonte der neue Bundestrainer.

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