Feigenbutz kann jüngster deutscher Weltmeister werden

Halle/Westfalen · Vincent Feigenbutz steht kurz davor, jüngster deutscher Boxweltmeister zu werden. Der 19 Jahre alte Karlsruher hat am Samstag in Halle/Westfalen die Interims-WM im Supermittelgewicht der WBA gewonnen und wird noch in diesem Jahr um den regulären Titel kämpfen.

 Vincent Feigenbutz holte alle seine 19 Profisiege durch K.o. Foto: Friso Gentsch

Vincent Feigenbutz holte alle seine 19 Profisiege durch K.o. Foto: Friso Gentsch

Foto: DPA

"Wir haben einen Vertrag mit Weltmeister Fjodor Tschudinow für einen WM-Kampf unterschrieben", sagte Promoter Kalle Sauerland. Der Russe hatte den Titel unlängst im Kampf gegen den Kölner Felix Sturm gewonnen.

Feigenbutz besiegte den Peruaner Mauricio Reynoso durch K.o. in der dritten Runde und darf sich nur Interimschampion nennen. "Oh, mein Gott, das ist ja ein Tier", sagte Tschudinows Manager Wlad Chrjunow nach der Vorstellung des Deutschen. "Glücklicherweise hat Chrjunow den Vertrag vor Vincents Kampf unterschrieben", meinte Sauerland. Der Promoter verleiht den Auftritten des Karlsruhers das Prädikat "Spaßfaktor zehn". Feigenbutz hat von seinen 20 Siegen 19 durch K.o. errungen. Lediglich einen seiner Profikämpfe verlor er.

"Überall, wo er boxt, tobt die Halle", schwärmte Sauerland. "Es ist eine unfassbare Geschichte, dass jemand, der nicht traditionell aus der Amateurschule kommt, jüngster Weltmeister werden kann." Feigenbutz' Manager Rainer Gottwald erinnerte an erfolgreiche Sportlerkarrieren in jungen Jahren: "Boris Becker hat Wimbledon mit 17 gewonnen", sagte Gottwald und traut seinem Schützling einen ähnlichen Husarenritt zu. "Vincent kann jeden in seiner Gewichtsklasse schlagen."

Der Gelobte hat vor Weltmeister Tschudinow keinen großen Respekt. "Er ist ein harter Boxer, ein starker Kerl. Aber den kann man auch knacken", sagte der Schützling von Trainer Hans-Peter Brenner. Sein Boxstil ist stürmisch und mitunter offen. Er fängt sich auch Schläge ein, teilt aber gewaltig aus. Der Feinmechaniker-Azubi von den Karlsruher Stadtwerken löst die Aufgaben mit Kraft und Explosivität, weniger mit Technik. "Für ihn gibt es nur Boxen oder Angeln. Er hat keine Freundin. Das kommt alles später", erklärte der Manager.

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