Eishockey Vor WM: Deutsches Team besiegt Konkurrent Weißrussland

Oberhausen · Die Partie gegen die Weißrussen hatte Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm als einen "sehr guten Test" kurz vor der WM bezeichnet. Seine Mannschaft entschied das erste von zwei Duellen für sich. Der Coach weiß aber, dass er noch Arbeit vor sich hat.

 Deutschlands Tobias Rieder (l) setzt sich gegen den Weißrussen Jewgenij Kowyrschin durch.

Deutschlands Tobias Rieder (l) setzt sich gegen den Weißrussen Jewgenij Kowyrschin durch.

Foto: Maja Hitij

Eine Woche vor WM-Beginn hat das deutsche Eishockey-Nationalteam ein deutliches Zeichen gesetzt. Noch ohne NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff besiegte die Auswahl am Freitag Weißrussland mit 5:3 (2:0, 2:3, 1:0).

Vor 3650 Zuschauern in Oberhausen zeigte das Team von Bundestrainer Marco Sturm trotz einiger Nachlässigkeiten in der Defensive eine ansprechende Form. Allerdings mangelte es dem WM-Außenseiter, der erstmals in der Vorbereitung mit Spielern von Meister München und Vizechampion Wolfsburg antrat, noch an Konstanz. Eine 3:0-Führung gab das Team zwischenzeitlich wieder her.

"Wir haben sehr, sehr stark angefangen. Im zweiten Drittel haben wir nachgelassen. Wenn wir das abstellen können, sind wir ein starkes Team", sagte NHL-Center Leon Draisaitl. Bundestrainer Sturm analysierte: "Sobald wir ein Gegentor bekommen haben, sind wir ein bisschen ins Schwimmen geraten. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt".

Nach Toren von DEL-Toptorjäger Patrick Reimer nach 33 Sekunden, Jerome Flaake (17.) und Tobias Rieder (29.) lagen die Deutschen klar vorn, ehe sie mit drei Gegentreffern in fünf Minuten den Ausgleich zuließen. Sergej Kostizyn (29.), Charles Linglet (31.) und Iwan Ussenko (34.) waren für die Gäste erfolgreich. Mit seinem zweiten Treffer sorgte der schnelle Arizona-Stürmer Rieder (35.) in Unterzahl jedoch für den dritten Sieg im siebten Vorbereitungsspiel. Dominik Kahun traf zum Endstand (60.) ins leere Tor.

Die Deutschen agierten vor allem im ersten Drittel entschlossen und leisteten sich in der Abwehr weniger Fehler als im zweiten Abschnitt. Im Angriff überzeugte die Paradereihe mit den NHL-Hoffnungsträgern Draisaitl und Rieder sowie Routinier Reimer, die die Weißrussen erstmals schon nach einer halben Minute schockte. Rieder beeindruckte zudem mit seinem Zug zum Tor.

Bereits am Samstag spielen beide WM-Teilnehmer erneut gegeneinander. Beim Turnier in Russland ist der Weltranglisten-Neunte Weißrussland am 13. Mai im fünften Spiel deutscher Vorrundengegner. Zur Generalprobe am Dienstag in Basel stößt auch Ehrhoff dazu, der verletzt pausierende Marcel Goc soll zudem dann zurückkehren.

Einige Kandidaten stehen in Oberhausen noch auf dem Prüfstand. Vor dem ersten WM-Auftritt am 7. Mai in St. Petersburg gegen Frankreich wird Sturm aus seinem noch 31 Profis umfassenden Kader rund ein halbes Dutzend aussortieren. Die Münchner Daryl Boyle und Kahun durften sich am Freitagabend ebenso wie Stürmer Gerrit Fauser und Torhüter Felix Brückmann aus Wolfsburg erstmals beweisen. Frank Mauer und Yannic Seidenberg vom DEL-Titelträger setzten noch aus.

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