Super-Kader Titel ist Pflicht: Golden State der Topfavorit

Oakland · Mit Kevin Durant und Stephen Curry verfügen die Golden State Warriors gleich über zwei absolute Basketball-Superstars. Das Team aus Oakland ist der haushohe Favorit auf den NBA-Titel. Doch es gibt auch Kritiker.

 Stephen Curry (r.) und Neuzugang Kevin Durant (l.) sollen Golden State zum Titel führen.

Stephen Curry (r.) und Neuzugang Kevin Durant (l.) sollen Golden State zum Titel führen.

Foto: John G Mabanglo

Für Dirk Nowitzki sind sie "eine bärenstarke Mannschaft", Trainer-Legende Gregg Popovich spricht sogar von einem "Monster".

Nach der Verpflichtung von Superstar Kevin Durant starten die Golden State Warriors um Stephen Curry ab Dienstag als großer Favorit in die neue NBA-Saison. Der Druck auf das neue Super-Ensemble ist groß. Alles andere als der Titelgewinn für die Mannschaft aus Oakland wäre eine riesige Enttäuschung für den Meister von 2015.

Mit Spielmacher Curry (letzte Saison: 30,1 Punkte/Spiel) und Flügelspieler Durant (28,2) stehen zwei der besten drei NBA-Scorer in der Startformation. Mit den All-Stars Klay Thompson und Draymond Green verfügt Trainer Steve Kerr zudem über zwei weitere Ausnahmespieler, die im Sommer zusammen mit Durant Olympiasieger mit den USA in Rio de Janeiro wurden. "Dieses Team ist ein Monster", sagte Coach Popovich von den San Antonio Spurs.

"Wir wollen alle Erfolg haben", kündigte Durant an. Der 28-Jährige sorgte mit seinem Wechsel von den Oklahoma City Thunder zu den "Dubs" fast den kompletten Sommer über für Schlagzeilen. Nach neun Jahren suchte er eine neue Herausforderung und ging ausgerechnet zum Curry-Team, das Durant und Oklahoma im Playoff-Halbfinale bezwungen hatte. "Wenn du sie nicht schlagen kannst, wechselst du zu ihnen", kritisierte beispielsweise Veteran Paul Pierce den Abgang. Auch sonst gab es heftige Schelte für Durant.

Können zwei solche Alphatiere überhaupt in einem Team spielen? "Ja", betonte Durant. "Es wird keine Ego-Show geben. Wir wollen gemeinsam die Ziele erreichen." Schon bei den Thunder hatte er mit Russell Westbrook mit einem anderen Superstar zusammengespielt - nicht immer ohne Nebengeräusche.

Golden State möchte und muss LeBron James und den Cleveland Cavaliers den Titel wieder entreißen. Und Trainer Kerr hat dabei ganz klare Vorstellungen. "Jeder muss sich anpassen, darf sich dabei aber nicht seiner Stärken berauben", erklärte Kerr vor seiner dritten Saison als Warriors-Coach.

Mit einem Super-Kader soll nach 2015 der zweite Titel her. Eine Rekordjagd wird es jedoch nicht mehr geben. Eine Verbesserung des letztjährigen Top-Werts von 73 Siegen aus 82 Partien in der regulären Spielzeit ist nicht das Ziel. "Wir werden in den ersten Monaten experimentieren und lieber eine Meisterschaft gewinnen als einen Rekord aufstellen", erklärte Kerr.

Einige Basketball-Experten haben aber einen Schwachpunkt beim Überteam festgestellt: Die Defensive unter dem Brett, vor allem durch den Abgang von Center Andrew Bogut zum Nowitzki-Team Dallas Mavericks. Hauptkritiker ist der frühere NBA-Star Charles Barkley, der die fehlende Rebound-Stärke moniert. "Sie werden keine Punkte unter dem Korb bekommen", ätzte Barkley. "Sie holen keinen Titel."

Doch die ersten Eindrücke vom für Golden State typischen Geschwindigkeits-Basketball sind bemerkenswert. Die Los Angeles Lakers bekamen zuletzt eine Demonstration der Warriors-Stärke zu spüren. Beim 123:112-Auswärtssieg erzielte das Trio Curry, Durant und Thompson insgesamt 78 Punkte. "Sie sind vielleicht das beste Team der Welt", schwärmte Lakers-Trainer Luke Walton.

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