Telekom Baskets sind für Topspiel gerüstet

Unbedingter Siegeswille - Weiterhin auf Play-off-Kurs

Bonn. (joi) Eine Spielszene der Basketball-Bundesligapartie Telekom Baskets Bonn gegen Ludwigsburg war am Freitagabend bezeichnend. Bonns Jason Conley war fast über das gesamte Feld energisch zum Korb gezogen, hatte den Ball mit einem krachenden Dunking versenkt und anschließend mit einem Urschrei den unbedingten Siegeswillen herausgebrüllt.

Der 87:81-Sieg der Baskets gegen Ludwigsburg war für Bonn nach dem leblosen Auftritt in Braunschweig besonders wichtig. Nicht nur, dass Bonn mit 12:8 Punkten in Reichweite zur Spitzengruppe und auf Play-off-Kurs bleibt. Eine ausbleibende Trotzreaktion nach der öffentlichen Kritik an der Mannschaft hätte den Druck auf das Team vor der kommenden Herkules-Aufgabe beim Spitzenteam Artland Dragons (Samstag, 20 Uhr) weiter erhöht.

Will die Mannschaft von Trainer Michael Koch im idyllischen Quakenbrück etwas reißen, muss neben dem Siegeswillen auch die nötige Konstanz im Spiel gewährleistet sein. Die Schwächephasen müssen minimiert und die richtigen Mittel gegen Zonenverteidigung gefunden werden. Nach hoher Führung (31:16) hatten die Baskets gegen Ludwigsburg gerade im zweiten Viertel ganz schlecht ausgesehen. In der Analyse stellte Baskets-Wirbelwind Winsom Frazier das Positive in den Vordergrund.

"Wir haben bewiesen: Unsere Mannschaft ist intakt. Vielleicht waren wir unterbewusst etwas zu relaxt in dieser Phase. Aber der Trainer hat uns zur Halbzeit in der Kabine wieder auf Kurs gebracht", meinte der Amerikaner. Es sei wichtig gewesen, gerade den Fans zu zeigen, dass man unbedingt gewinnen wolle. Frazier: "Jeder Sieg tut gut. Es sah vielleicht so aus, als ob wir gegen die Ludwigsburger Zonenverteidigung Probleme hatten. Aber das täuscht. Wir haben uns freie Würfe erspielt, sie aber nicht genutzt. Aber mit unseren schnellen Spielern können wir uns im Spiel eins gegen eins durchsetzen."

Michael Koch meinte in der Rückschau, dass die Kritik nach dem Braunschweig-Spiel berechtigt, aber vielleicht etwas zu heftig gewesen sei. Die Probleme gegen die Zonenverteidigung sieht er differenziert. Koch: "Ludwigsburg hat 25 Minuten Zone gespielt, und wir haben 87 Punkte gemacht. Der Fehler liegt woanders. Wir lassen uns vorne teilweise noch zu viel Zeit, nehmen die freien Würfe nicht und müssen dann am Ende Notwürfe produzieren." Die Aufgabe in Quakenbrück sieht der Bonner Trainer entspannt.

"Eigentlich ist es eine angenehme Aufgabe, weil wir Außenseiter sind. Aber die Dragons sind nicht unschlagbar und müssen außerdem noch im ULEB-Cup ran. Ein Vorteil ist auch, dass wir gegen die Dragons schon in der Vorbereitung gespielt haben", blickte er voraus. Die Begegnung in der Vorbereitung gegen Quakenbrück hatten die Bonner sogar mit 73:68 gewinnen können.

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