Stabhochsprung-Trio fordert Lavillenie heraus

Moskau · Die deutschen Stabhochspringer gegen Air Lavillenie: Dieser ewige Wettstreit wird auch bei der Leichtathletik-WM in Moskau fortgesetzt.

 Stabhochspringer Björn Otto will in Moskau eine WM-Medaille gewinnen. Foto: Christian Charisius

Stabhochspringer Björn Otto will in Moskau eine WM-Medaille gewinnen. Foto: Christian Charisius

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Dem Olympia-Zweiten Björn Otto, dem Olympia-Dritten Raphael Holzdeppe und auch dem dreifachen deutschen Meister Malte Mohr wird als einzigen zugetraut, den Olympiasieger und Europameister aus Frankreich zu besiegen. "Natürlich ist er schlagbar. Jeder ist schlagbar. Wenn man Renaud unter Druck setzt, ist er zu packen", meinte Otto.

Der Stabhochsprung beginnt bei dieser WM mit der Qualifikation am Samstagfrüh. Am Montagabend steigt dann ab 17.00 Uhr deutscher Zeit das Finale. "Ich denke Schritt für Schritt", erklärte Otto. "Erst einmal steht die Qualifikation auf dem Programm. Aber wenn ich da durch bin und es optimal läuft, ist in Moskau alles möglich."

Was den Deutschen Mut macht: Der WM-Titel im Freien ist der einzige, der Lavillenie in seiner Karriere noch fehlt. 2009 in Berlin war der 26-Jährige noch zu unerfahren für diesen Erfolg. 2011 in Daegu sprang überraschend der Pole Pawel Wojciechowski höher.

Solche Aussetzer leistet sich der Franzose aber nur noch selten. Sechs der acht Sprünge, die in diesem WM-Sommer bislang 5,90 Meter oder höher waren, gingen auf das Konto von Lavillenie. Holzdeppe (5,91) und Otto (5,90) übersprangen diese Marke zwar ebenfalls, Otto besiegte seinen Dauerrivalen zudem im April gleich zweimal im amerikanischen Des Moines. Vor zwei Wochen in Monaco aber steigerte Lavillenie seine persönliche Bestmarke auf 6,02 Meter. Davon konnten seine deutschen Konkurrenten bislang nur träumen.

"Ich möchte alles gewinnen, und das am liebsten zweimal oder dreimal", sagte der große Favorit nach seiner Ankunft in Moskau. Sein Respekt vor den Deutschen und den Widrigkeiten eines solchen Wettkampfes bleibt dennoch groß. "Ein kleiner Fehler - und alles ist vorbei", meinte Lavillenie.

Auf einen solchen Fehler warten Otto und Co. nun schon lange. Bei den Europameisterschaften 2012, den Olympischen Spielen und auch bei der Hallen-EM in diesem Jahr hieß das Ergebnis am Ende jeweils: 1. Lavillenie, 2. Otto, 3. Holzdeppe oder Mohr.

Holzdeppe, mit 23 Jahren der Jüngste unter der Weltklasse- Springern, betont allerdings: "Ich reise mit einem viel besseren Gefühl nach Moskau als zu den Olympischen Spielen nach London vor einem Jahr." Auch er kennt mittlerweile das Gefühl, den Franzosen zu schlagen. Anfang Juni gelang ihm dies beim Diamond-League-Meeting in Rom - das hat ihn selbstbewusst gemacht. "Es kann sein, dass man sechs Meter springen muss, um Weltmeister zu werden", sagte er. "Aber wenn alles optimal läuft, traue ich mir das zu."

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