Vor dem CAS Russische Biathletin wollen Olympia-Sperren anfechten

Moskau · Im russischen Doping-Skandal wollen die Biathletin Jana Romanowa und andere Sportler ihre lebenslangen Olympia-Sperren vor dem Internationalen Sportgericht CAS anfechten.

 Wehrt sich gegen ihre lebenslange Olympia-Sperre: Biathletin Jana Romanowa.

Wehrt sich gegen ihre lebenslange Olympia-Sperre: Biathletin Jana Romanowa.

Foto: Sergei Ilnitsky

"Alles, was jetzt passiert, ist eine schreckliche Ungerechtigkeit", sagte Romanowa am Dienstag in Moskau der Agentur Tass zufolge. Zum Gang vor das Gericht sagte die Staffel-Silbermedaillistin der Winterspiele 2014 in Sotschi: "Wenn wir dort kein gerechtes Urteil bekommen, dann werfe ich meine Medaille eher in den Müll, als sie dem IOC zurückzugeben."

Das Internationale Olympische Komitee hatte am Montag fünf weitere russische Sportler wegen mutmaßlicher Doping-Manipulationen in Sotschi lebenslang für die Spiele gesperrt. Neben Romanowa waren es ihre Staffelkollegin Olga Wiluchina (ebenso Zweite im Sprint), die Bobfahrer Alexej Negodailo und Dimitrij Trunenkow aus dem Goldvierer sowie Skeleton-Pilot Sergej Tschudinow (5.). Damit hat das IOC bislang 19 lebenslange Sperren ausgesprochen.

Bei den Heim-Winterspielen in Sotschi sollen die Dopingproben russischer Sportler systematisch ausgetauscht und verfälscht worden sein. Weil das IOC den Russen viele Medaillen aberkannt hat, ist der Gastgeber vom ersten auf den vierten Rang der inoffiziellen Nationenwertung abgestürzt. Am 5. Dezember will das IOC über weitere Sanktionen entscheiden, die bis zu einem Ausschluss Russlands von den Olympischen Winterspielen in Südkorea im Februar reichen könnten.

Indes veröffentlichte der Biathlon-Weltverband IBU aktuelle Zahlen zu den Dopingtests russischer Skijäger und will sich aktiv für sauberen Sport einsetzen. Wie die IBU mitteilte, wurden zwischen dem 1. Mai und dem 27. November 2017 insgesamt 109 Tests bei den Athleten aus Russland durchgeführt, die zum offiziellen IBU-Testpool gehören. Dabei handelte es sich unter anderem um Blut- oder Urinproben.

Der Testplan für die Saison 2017/2018 sei bereits in vollem Gange, sowohl bei Kontrollen im Rahmen der Wettkämpfe als auch außerhalb, hieß es in der Mitteilung. Die IBU wolle dazu beitragen, dass bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar 2018 nur saubere Athleten an den Start gehen. Sie begrüßte die Gründung einer entsprechenden Taskforce auf Initiative von IOC, Welt-Anti-Doping- Agentur WADA, der internationalen Verbände und nationalen Anti-Doping-Agenturen.

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