Rebensburg beschenkt sich mit erstem Saisonsieg

Are · Viktoria Rebensburg hatte Überfliegerin Tina Maze bezwungen, ihren ersten Saisonerfolg verbucht und war trotzdem etwas ratlos. Die Olympiasiegerin wusste nicht so recht, was sie mit dem ungewöhnlichen Siegergeschenk kurz vor Weihnachten anfangen sollte.

 Viktoria Rebensburg (M) siegte in Are vor Anna Fenninger (l) und Tina Maze. Foto: Pontus Lundahl

Viktoria Rebensburg (M) siegte in Are vor Anna Fenninger (l) und Tina Maze. Foto: Pontus Lundahl

Foto: DPA

"Ich hab's noch nicht so genau betrachtet, vielleicht ein Schaffell, oder ein Rentierfell, ich muss es noch genau anschauen", sagte die Skirennfahrerin aus Kreuth über die kuschelige Rolle in ihren Armen. Etwas südlich von schwedisch Lappland überreichte ein Weihnachtsmann das Präsent für den Sieg im Riesenslalom von Are. Und der wiederum war der Grund dafür, dass die Olympiasiegerin mit viel frischem Selbstvertrauen die Feiertage genießen kann. "Da gibt es kein schöneres Geschenk."

Kurz vor der Mini-Pause zu Heiligabend war der Erfolg auch ein Signal: Maze ist schlagbar. Alle vier Riesenslaloms zuvor hatte die Slowenin gewonnen, liegt in der Disziplinwertung und im Gesamtweltcup an der Spitze. Aber in Are wurde sie nur Dritte. Rebensburgs Zwischenbilanz vor dem Sieg: Ein Ausfall in Sölden zum Auftakt in die WM-Saison, Rang drei in Aspen, Rang zwei in St. Moritz und Platz 15 in Courchevel am Sonntag. Auf dem Weg zur dritten Kristallkugel in Serie liegt sie damit noch nicht im Soll, konnte in Schweden aber 40 Punkte gut machen. "Ich bin stolz darauf, dass ich nach einem solchen vermeintlichen Rückschlag gewonnen habe", sagte die 23-Jährige im Rückblick auf das Rennen in Frankreich.

Auch Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch verbesserte sich deutlich im Vergleich zum Riesenslalom drei Tage zuvor, holte mit Rang sechs ihr bestes Disziplinergebnis seit acht Rennen - war aber nicht ganz zufrieden. "Es ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorne, das ist kein schlechtes Resultat. Aber ich weiß einfach, dass mehr drin ist", sagte die 28-Jährige. "Heute wäre vielleicht doch der ein oder andere Platz weiter nach vorne möglich gewesen." Nach dem ersten Lauf war Höfl-Riesch Vierte gewesen.

Für die beiden deutschen Vorzeigefrauen im alpinen Skirennsport geht der Blick nun langsam Richtung Weihnachten, am 24. Dezember bleibt die Ausrüstung unbenutzt. "Bei uns ist das sehr klassisch, Kirche, Bescherung, Fleischfondue", berichtete Rebensburg. "Es ist relativ kurz bei uns. Am 22. und 23. noch trainieren, den 24. dann mit der Familie und am 25. ist schon wieder Anreisetag." Denn schon am 28. Dezember steht der nächste Riesenslalom in Semmering an.

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