Basketball Nur noch ein Sieg fehlt: Ulm bringt Frankfurt in große Not

Neu-Ulm · Damit hatte kaum jemand gerechnet. Nach schwachem Saisonstart stehen die Ulmer Basketballer kurz vor dem Einzug ins Finale. Gegen zur Unzeit schwächelnde Frankfurter fehlt Ulm nur noch ein Sieg.

 Trainer Thorsten Leibenath sorgt mit Ulm für Furore.

Trainer Thorsten Leibenath sorgt mit Ulm für Furore.

Foto: Jan Hübner

Als vor der Saison nach dem größten Konkurrenten für die drei großen "B"s Bamberg, Bayern und Berlin gefragt wurde, da fiel immer wieder der Name ratiopharm Ulm.

Gut verstärkt schienen die Ulmer in der Basketball-Bundesliga Herausforderer Nummer eins des Spitzentrios zu sein, wenn sich die neu zusammengestellte Mannschaft von Coach Thorsten Leibenath schnell finden würde. Doch dann legte sein Team einen kapitalen Fehlstart hin, verlor sieben der ersten neun Partien. Auf einmal waren selbst die Playoffs in weiter Ferne.

Das Umfeld des Vorjahreshalbfinalisten bewahrte aber die Ruhe. Sieg für Sieg kämpften sich die Leibenath-Schützlinge in die Spielzeit zurück und schafften am Ende doch recht souverän den Sprung in die K.o.-Runde.

Dort sorgen die Ulmer nun mächtig für Furore. Nur noch ein Sieg trennt die Donaustädter vom Einzug ins Finale. Am Dienstagabend setzte sich der Hauptrundensiebte im zweiten Halbfinalspiel gegen die Fraport Skyliners mit 83:72 durch und liegt in der Best-of-Five-Serie gegen die favorisierten Frankfurter mit 2:0 in Führung.

"Ich bin verdammt stolz auf meine Mannschaft", sagte Leibenath. "Uns wurde ja oft nachgesagt, dass wir eher eine Schön-Spieler-Mannschaft sind und nicht hart spielen können. Ich denke, wir haben heute eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen."

Dabei hat Leibenaths Team mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen, spielt wie schon im Viertelfinale gegen die EWE Baskets Oldenburg mit einer sehr kleinen Rotation. Am Dienstag war die Spielzeit praktisch wieder nur auf sieben Profis verteilt. "Ich weiß auch nicht, wie wir das immer wieder schaffen", hatte Nationalspieler Per Günther bereits nach dem Auftaktsieg in Frankfurt gesagt.

Der Point Guard blieb im zweiten Duell mit den Frankfurtern blass, dafür schwang sich Augustine Rubit mit 33 Punkten zu einer Gala auf. Und so können die Ulmer den Einzug ins Finale bereits am Samstag perfekt machen. "Frankfurt war über die gesamte Saison gesehen die bessere Mannschaft als wir, aber jetzt führen wir 2:0", sagte Leibenath. "Wir wollen Sieg drei."

Die Frankfurter wirkten nach der erneuten Niederlage dagegen ziemlich konsterniert. Coach Gordon Herbert flüchtete sich in Kritik an den Unparteiischen. "Bei allem Respekt vor Ulm: Es ist schwierig zu gewinnen, wenn ein Team in zwei Spielen 80 Mal von der Freiwurflinie wirft. In Frankfurt waren es 35, heute 45", sagte der Kanadier.

Doch irgendwie sind beim FIBA-Europe-Cup-Champion Schwung und Leichtigkeit verloren gegangen. "Das war nicht das gewünschte Ergebnis", sagte Center Johannes Voigtmann. Aufgegeben haben sich die Skyliners aber noch nicht. "Am Samstag müssen wir besser verteidigen und nicht wieder über 70 Punkte zulassen. Das macht es auch für unseren Angriff leichter", sagte Voigtmann. "Dann wird das schon."

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