Letzte WM mit Phil Taylor London erwartet Gänsehaut-Momente bei Darts-WM

London · In London startet wieder die Darts-WM. Party, Bier und Spitzensport. Außerdem der Abschied einer Legende, die bald im Dschungel sein könnte. Im Darts-ABC gibt es alles Wissenswerte rund um den Sport mit den Pfeilen.

 Das große Darts-Spektakel gleicht an den meisten Tagen eher einer Karnevalsfeier: Menschen verkleiden sich, sind ausgelassen, trinken und feiern.

Das große Darts-Spektakel gleicht an den meisten Tagen eher einer Karnevalsfeier: Menschen verkleiden sich, sind ausgelassen, trinken und feiern.

Foto: dpa

Die Geschichte von Philip Douglas Taylor, das ist die Geschichte von einem, der in die weite Welt zog, um seiner Familie mit den gewonnenen Preisgeldern ein besseres Leben zu ermöglichen. Und die Geschichte eines Sports, dessen Aufstieg in den vergangenen 25 Jahren zu einem spektakulären TV-Event mit seinem Namen eng verbunden ist.

Der beste Darts-Spieler der Welt stammt aus einer Arbeiterfamilie in Stoke-on-Trent. In seinen jungen Jahren montierte er Griffe für Toiletten-Spülkasten und reparierte Autos. Pfeile auf eine Scheibe zu werfen und damit Geld zu verdienen war Taylors Chance, aus diesem Leben zu entfliehen. „Meine Familie war arm, wir hatten nichts“, sagte Taylor. Diese Episode ist längst Geschichte. „The Power“ ist eine werfende Geldmaschine, die mit dem Rücktritt ganz sicher nicht den Betrieb einstellen wird.

„Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich weg bin. Natürlich werden neue Gesichter kommen, ich werde sicher ein Teil des Ganzen sein. Was auch immer ich tun kann, ich werde es tun“, betonte Taylor. Im kommenden Jahr könnte er an der britischen Version des Dschungelcamps teilnehmen, seine Bereitschaft und Lust dafür hat er bereits signalisiert.

Wer ist der Favorit?

Auch in diesem Jahr führt der Weg zum Titel nur über Michael van Gerwen. Der Titelverteidiger und Weltranglistenerste ist wieder in bestechender Form, er gewann in diesem Jahr bereits 17 Turniere. Der dritte WM-Titel des 28 Jahre alten Niederländers wäre keine Überraschung.

Was ist in diesem Jahr besonders?

Die WM steht dieses Mal ganz im Zeichen des Abschieds von Legende Phil Taylor. Der 57-Jährige, der 14 WM-Titel bei der PDC und zuvor 2 Siege beim Konkurrenzverband BDO geholt hatte, beendet nach dem Turnier seine Karriere. Auch bei seiner letzten WMzählt "The Power" noch immer zum erweiterten Favoritenkreis auf den Titel.

Wen muss man sonst noch auf dem Zettel haben?

Bei Weltmeisterschaften ist mit Gary Anderson immer zu rechnen. Aufgrund der Geburt seines vierten Kindes im Oktober hat der Weltmeister von 2015 und 2016 aber etwas Trainingsrückstand. Die Nummer zwei der Welt, Peter Wright, spielte ein starkes Jahr 2017. Der Schotte wurde Ende November jedoch mit Verdacht auf Gallensteine ins Krankenhaus eingeliefert, sein WM-Start ist noch ungewiss. Außenseiterchancen werden dem Nordiren Daryl Gurney, dem Österreicher Mensur Suljovic und dem englischen Senkrechtstarter Rob Cross eingeräumt.

In welchem Modus wird gespielt?

Ziel ist es, 501 Punkte herunterzuspielen und per Doppelfeld oder Bulls-Eye "auszuchecken". Wem dies zuerst gelingt, der holt sich ein Leg. Drei Leg-Gewinne bringen einen Satz. In der ersten Runde wird nach dem Modus "best of 5 sets" verfahren. In der zweiten und dritten Runde sind dann vier Satzgewinne zum Weiterkommen nötig. Das Viertelfinale wird nach dem Modus "best of 9 sets" ausgespielt. Im Halbfinale braucht ein Spieler sechs gewonnene Sätze ("best of 11 sets"). Das Finale gewinnt, wer sieben Sätze für sich entscheidet ("best of 13 sets").

Was gibt es zu gewinnen?

Bei der kommenden WM geht es für die Spieler um ein Rekord-Preisgeld: Der Sieger erhält umgerechnet 460.000 Euro. Insgesamt werden gut zwei Millionen Euro ausgeschüttet.

Wie sind die Chancen der Deutschen?

In Max Hopp verpasste der beste deutsche Spieler der letzten Jahre die Qualifikation für die WM. Daher halten Martin Schindler und Kevin Münch die schwarz-rot-goldene Fahne im Alexandra Palace hoch. Doch die Auslosung meinte es nicht gut mit ihnen: Schindler trifft in der ersten Runde auf den Australier Simon Whitlock, Vize-Weltmeister von 2010. Übersteht Münch die Vorrunde gegen den Russen Alexander Oreschkin, müsste er in der ersten Runde gegen Doppelweltmeister Adrian Lewis ran.

Wer überträgt die Spiele?

Erstmals zeigt Sport1 alle Sessions des Turniers und überträgt rund 100 Stunden live im Free-TV. Zudem zeigt Streaminganbieter DAZN die Spiele mit Originalkommentar im Netz.

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