Champions League Löwen-Pleite in Kielce: "Sieg in fünf Minuten weggeworfen"

Kielce · Die Rhein-Neckar Löwen waren beim Champions-League-Spiel in Kielce bis kurz vor Schluss auf Siegkurs, machten sich dann aber selbst alles kaputt. Das 32:35 war die erste Niederlage im zweiten Gruppenspiel. Gegen Brest soll es nun besser laufen.

 Luka Cindric (r) vom KS Vive Kielce verteidigt zusammen mit Ilija Abutovic (l) gegen Alexander Petersson (M) von den Rhein-Neckar Löwen.

Luka Cindric (r) vom KS Vive Kielce verteidigt zusammen mit Ilija Abutovic (l) gegen Alexander Petersson (M) von den Rhein-Neckar Löwen.

Foto:  Piort Polak/PAP

Die Gründe für die erste Niederlage im zweiten Champions-League-Spiel waren den tief enttäuschten Rhein-Neckar Löwen sofort klar: Sie hatten den Sieg beim polnischen Handball-Serienmeister Vive Kielce schlichtweg verschenkt.

"Wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagte Kapitän Andy Schmid nach dem 32:35 (17:17). "Aber leider haben wir den Sieg in fünf Minuten weggeworfen. Es ist schade, dass wir nichts Zählbares mitgenommen haben."

Acht Minuten vor dem Ende führte der Handball-Bundesligist noch mit 30:27, doch innerhalb kurzer Zeit wurde daraus ein 30:33 (57.). Ein Rückstand, von dem sich der deutsche Vizemeister in dieser phasenweise wilden Begegnung nicht mehr erholte, weshalb er in der Vorrundengruppe A nun 2:2 Punkte auf dem Konto hat statt möglichen 4:0. Das bedeutet zunächst den sechsten Platz. "Wir haben in beiden Halbzeiten jeweils gegen Ende zu viele Fehler gemacht. Deshalb haben wir verloren", sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.

Zur Enttäuschung über die unnötige Niederlage kamen noch personelle Sorgen hinzu. Kreisläufer Jannik Kohlbacher und Abwehrchef Gedeón Guardiola mussten während des Spiels an der Schulter behandelt werden, kehrten nach einer Pause aber noch einmal zurück aufs Feld. Jacobsen hofft, beide im nächsten Champions-League-Spiel am Mittwoch (19.00 Uhr) gegen den weißrussischen Meister HC Meschkow Brest wieder einsetzen zu können. Schlimmer erwischte es hingegen Defensivspezialist Ilija Abutovic. Er zog sich eine Wadenverletzung zu und fällt möglicherweise für längere Zeit aus. "Wir hatten mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen", sagte Schmid.

Die Löwen starteten zwar stark in die Partie und führten nach einer Viertelstunde mit 11:6. Ein erster Einbruch führte jedoch zu einem zwischenzeitlichen 17:20-Rückstand (33.), den der zweifache deutsche Meister dank des mehrfachen Einsatzes des siebten Feldspielers aber recht schnell wieder wett machte. Dann aber brachte der Pokalsieger das polnische Starensemble mit vielen leichten Ballverlusten und hektischen Abschlüssen wieder zurück ins Spiel.

Gegen Brest will Jacobsen wieder einen Sieg seines Teams sehen, auch wenn er großen Respekt vor dem Gegner hat. "Diese Mannschaft wird in ihrer nationalen Liga kaum gefordert und kann sich auf die Champions League fokussieren", sagte er. Das zeigte sich am Samstag: Brest bezwang den französischen Titelverteidiger Montpellier HB mit 26:23.

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