Tennis Kompletter Spieltag bei French Open wegen Regens abgesagt

Paris · Das Wetter stört die French Open in diesem Jahr zum zweiten Mal empfindlich. Am Montag sorgte Regen für eine Absage des gesamten Programms - auch weil die Anlage noch immer keinen überdachten Platz hat. Und das wird auch noch lange dauern.

 Vereinzelt tröpfelten die Fans auf die Tribünen, ansonsten blieben die Courts verwaist.

Vereinzelt tröpfelten die Fans auf die Tribünen, ansonsten blieben die Courts verwaist.

Foto:  Robert Ghement

Erstmals seit 16 Jahren ist wieder ein kompletter Spieltag bei den French Open der Tennisprofis ins Wasser gefallen. Wegen anhaltenden Regens und fehlender Aussicht auf Besserung sagten die Organisatoren in Paris am Montag schon vor 14.00 Uhr das Programm ab.

Vorgesehen war, je vier Achtelfinals bei den Herren und Damen zu spielen und zwei am Sonntagabend abgebrochene Damen-Achtelfinals zu beenden. Zum Einsatz sollten unter anderen die Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und Serena Williams kommen, deutsche Profis sind nicht mehr dabei.

Alle Partien sollen nun am Dienstag stattfinden. Angesetzt wurden außerdem auch die ersten beiden Herren-Viertelfinals zwischen dem Schweizer Titelverteidiger Stan Wawrinka und dem Spanier Albert Ramos-Vinolas sowie dem schottischen Weltranglisten-Zweiten Andy Murray und dem französischen Lokalmatador Richard Gasquet. Aber die Aussichten für den Dienstag sind nicht gerade verheißungsvoll.

Das diesjährige Turnier litt bereits zum Auftakt vor einer Woche unter schlechtem Wetter, die Verzögerungen der ersten Tage konnten aber aufgeholt werden. Am Samstagnachmittag sorgte dann ein Unwetter für eine zweieinhalbstündige Unterbrechung, auch am Sonntag regnete es zwischenzeitlich. Am Montag setzte morgens erneut Regen ein, der zwar zwischenzeitlich nachließ, aber nicht aufhörte. Die Verzögerungen seien problematisch, aber "keine Katastrophe", sagte Turnierdirektor Guy Forget am Montag.

Wenn in diesem Jahr im Spätsommer auch die US Open über einen überdachten Centre Court verfügen, werden die French Open das letzte der vier Grand-Slam-Turniere ohne einen Platz mit verschließbarem Dach sein. "Wir werden bis 2020 warten müssen, bis wir unseres haben", hatte Forget bereits in der vorigen Woche erklärt. "Das ist das ultimative Datum, das wir uns selbst gesetzt haben, aber wir hoffen, dass dann alles fertig sein wird." Am Montag warb er erneut für den Ausbau: "Die Modernisierung der Anlage ist eine Notwendigkeit", unterstrich der einstige Weltklasseprofi.

Pläne dafür gibt es zwar seit Jahren, Rechtsstreitigkeiten sorgen aber schon länger dafür, dass ein umfassender Umbau der Anlage inklusive der Überdachung des 15 000 Zuschauer fassenden Court Philippe Chatrier nicht schneller vorangehen. Das Turnier im Pariser Südwesten stößt durch seine Lage zwischen dem großen Park Bois de Boulogne und einem Wohnviertel zudem an natürliche Grenzen. Eine räumliche Vergrößerung würde auf Kosten eines benachbarten botanischen Gartens gehen - das rief Anwohner auf den Plan. "Unsere geografische Lage ist ein Nachteil. Wir wissen, dass wir in dieser Hinsicht immer Restriktionen haben werden", sagte Forget.

Ein Umzug auf ein anderes Gelände ist jedoch nicht geplant. "Wir wissen, dass die Spieler und ihre Teams hocherfreut sind, zehn Minuten von den Champs Elysées entfernt zu sein oder dicht an Shopping-Möglichkeiten", sagte Forget. Auf die Frage, warum es denn so lange dauere, hatte er ironisch geantwortet: "Willkommen in Frankreich."

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