Heim-WM in Winterberg Kampfansage von Bundestrainer Loch: "Vier WM-Titel"

Winterberg · Die erfolgsverwöhnten deutschen Rodler wollen ihre jahrelange Vormachtstellung bei der Weltmeisterschaft in Winterberg behaupten. Vor allem Felix Loch kann seiner durchwachsenen Saison eine Wendung geben.

 Reist selbstbewusst nach Winterberg: Rodler Felix Loch.

Reist selbstbewusst nach Winterberg: Rodler Felix Loch.

Foto: Tobias Hase

Sieben Titel werden bei der Heim-WM vergeben, die vier wichtigsten wollen die deutschen Rodler in Winterberg gewinnen.

"Ich erwarte, dass wir unsere Bestleistung abrufen können - sprich, dass wir in allen vier olympischen Disziplinen auch viermal Weltmeister werden", erklärte Bundestrainer Norbert Loch seine hohen Ansprüche bei der vom 25. bis 27. Januar stattfindenden dritten WM im Hochsauerland nach 1989 und 1991.

Angesichts der Dominanz bei den Damen und Doppelsitzern ist das ein realistisches Ziel. Bei den Herren hingegen ist der zweimalige Einzel-Olympiasieger Felix Loch gemessen an seinen Saisonleistungen gefordert wie nie. Der 29-Jährige reiste ohne Weltcup-Sieg zur WM, saisonübergreifend hat er seit nunmehr einem Jahr kein Rennen mehr gewonnen. "Das ist eine Phase, in der die Ergebnisse fehlen. Aber man darf sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und sollte auf sich vertrauen", entgegnet Loch.

Die Spitze sei enger zusammengerückt. "Das Niveau ist mittlerweile so hoch - man kann ganz schnell Erster oder Zehnter werden. Trotz alledem sind wir in der Lage, ganz vorne mitzufahren", erklärt Bundestrainer Norbert Loch. Teamkollege Johannes Ludwig führt den Weltcup an. Dahinter gehört Titelverteidiger Wolfgang Kindl zu den Siegkandidaten - genau wie seine österreichischen Kollegen David Gleirscher und Reinhard Egger.

Sieben Medaillensätze gibt zu gewinnen. Dazu gehören seit 2016 auch die drei Sprint-Titel, die zum Auftakt am Freitag vergeben werden. Die Deutschen haben bei dieser 48. Weltmeisterschaft vier von sieben Titel zu verteidigen.

Die Frauen und Doppelsitzer sind jeweils in der Favoritenrolle. Natalie Geisenberger ist seit Jahren das Maß der Dinge. Sie ist Olympiasiegerin, Weltcup-Führende und war sieben Mal Weltmeisterin. Die stärkste Konkurrenz kommt aus dem eigenen Lager. Julia Taubitz konnte Geisenberger in dieser Saison zweimal besiegen. Auch der Olympiazweiten Dajana Eitberger gelang das. Nur einmal in diesem Winter, beim Erfolg der Russin Iwanowa, kam die Siegerin nicht aus Deutschland. "Bei uns können alle im Team gewinnen", sagt Geisenberger und schließt Titelverteidigerin Tatjana Hüfner mit ein, die sich bislang "etwas unter Wert geschlagen" habe.

Eine deutsche Domäne sind auch die Doppelsitzer. Beim historischen Dreifach-Triumph von 2017 wurden Toni Eggert/Sascha Benecken zum ersten Mal Weltmeister vor Tobias Wendl/Tobias Art, die den Sprint gewannen. Auf dieses Dauerduell läuft es auch in Winterberg hinaus, wo das Bronze-Duo Robin Geueke/David Gamm Heimspiel hat.

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